Ausgangspunkt dafür ist die Machbarkeitsstudie „digi-leokop“, die im Jahr 2022 vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe‑Universität Frankfurt am Main durchgeführt und durch das Förderprogramm „DISTR@L“ des Hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation unterstützt wurde. Sie zeigt die Möglichkeiten und Vorteile einer digitalen Lernortkooperation auf. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), die Arbeitgeberverbände HESSENMETALL und HessenChemie, die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern (ARGE) sowie der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) haben hierzu ebenso Empfehlungen abgegeben.
Im Koalitionsvertrag hat die Hessische Landesregierung vereinbart, die digitale Lernortkooperation zu verstetigen. Nun geht es an die praktische Umsetzung. Neben den Initiatoren, den Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen, sind das Kultusministerium, das Wirtschaftsministerium und das Digitalministerium an der Weiterentwicklung beteiligt.
Duale Ausbildung stärken
Bildungsminister Armin Schwarz zum Vorhaben: „Unser Ziel ist es, die Qualität der dualen Ausbildung zu stärken und den Fachkräften von morgen auch weiterhin attraktive Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten. Angesichts des enormen technologischen Wandels in den Arbeitsprozessen braucht es dazu zeitgemäße digitale Austauschformate für die Lehrkräfte in der Berufsschule und das Ausbildungspersonal in den Betrieben. Im Rahmen unseres gemeinsamen Vorhabens bewerten wir, welche digitalen Werkzeuge vor Ort benötigt werden, um die Lernortkooperation zwischen den Berufsschulen und den Ausbildungsbetrieben zielgerichtet zu unterstützen und prüfen den Ausbau vorhandener Plattformen, wie beispielsweise des Schulportals Hessen, das bereits erfolgreich von allen beruflichen Schulen genutzt wird.“
Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori betonte: „Es ist unser klares Ziel, die duale Ausbildung zu stärken und jungen Menschen die besten Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu bieten. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt ist es entscheidend, moderne Technologien zu nutzen, um die Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben zu verbessern. Unser Ziel ist es, durch digitale Lösungen den Austausch von Informationen und Materialien sowie die Kommunikation und Organisation zwischen den beiden Orten effizienter und flexibler zu gestalten. Mit digitalen Lösungen schaffen wir die Grundlage für eine zukunftsfähige Ausbildung, die nicht nur die Fachkräfte von morgen qualifiziert, sondern auch dazu beiträgt, dass junge Menschen optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet sind und ihre Perspektiven nachhaltig verbessern. Dieser erste Schritt hin zu einer stärkeren Vernetzung und Umsetzung der digitalen Lernortkooperation, an dem sich zentrale Partner des Bündnisses beteiligen, ist daher ein wichtiger Schritt zur Umsetzung dieses Ziels.“
Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus führte an, dass mit der Förderung einer Machbarkeitsstudie über das Distr@l-Programm der Grundstein für dieses gemeinsame Digitalisierungsprojekt gelegt worden sei. „Damit geben wir wichtige Impulse zur nachhaltigen Stärkung der hessischen Wirtschaft durch Unterstützung bei der Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte. Der Einsatz digitaler Lösungen schafft dabei nicht nur zukunftsfähige Strukturen, sondern fördert auch die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben. So wird die Qualität der Ausbildung gesichert und junge Fachkräfte noch besser auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorbereitet.“
Lernortkooperationen bieten Chance für gesteigerte Qualität der dualen Ausbildung
Die wissenschaftliche Forschung misst dem Zusammenwirken der Lernorte eine hohe Bedeutung für den Kompetenzerwerb von Auszubildenden bei und zeigt auf, welches Potential in der Weiterentwicklung liegt. Die Digitalisierung der Lernortkooperation und das Einrichten technischer Tools wird als Chance für eine engere und effizientere Kooperation und damit für eine gesteigerte Qualität der dualen Ausbildung bewertet. Eine Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) unter hessischen Ausbilderinnen und Ausbildern fand heraus, was sich Unternehmen hiervon genau versprechen: