Herr Dr. Jeck, Sie sind im Kultusministerium für alle Themen rund um Schulpsychologie und psychologische Probleme von Schülerinnen und Schülern zuständig. Wie können wir uns das genau vorstellen?
In unserem Referat planen wir zum einen Maßnahmen zur Gewalt- und Suchtprävention, zu schulischer Krisenintervention, für Kinderschutz und psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Zum anderen sind wir direkt zuständig für die Koordination und Weiterentwicklung der Schulpsychologie in den Staatlichen Schulämtern und verfügen mit dem Kompetenzzentrum Schulpsychologie Hessen an der Goethe-Universität über ein schlagkräftiges Unterstützungssystem für die Schulpsychologie.
Oberstes Ziel aller Programme und Projekte ist dabei die professionelle Unterstützung unserer Schülerinnen und Schüler, ihrer Eltern und natürlich unserer Lehrkräfte. Schulen sollen als sicherer Raum des sozialen Miteinanders und des gemeinsamen Lernens gestärkt werden.
Die aktuelle Situation belastet Schülerinnen und Schüler weiterhin in hohem Maße. Wie und wo können Betroffene oder deren Familienmitglieder Hilfe finden?
Aktuelle Studien, die sich mit der psychischen Situation von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie beschäftigen, zeigen eine Zunahme psychischer Belastungen und Auffälligkeiten. So sind vermehrt depressive Symptome, Symptome von Angsterkrankungen und sogenannte psychosomatische Symptome, also z. B. Kopfschmerzen und Bauchschmerzen, unter Kindern und Jugendlichen zu beobachten. Die Schulpsychologie, die sozialpädagogischen Fachkräfte (UBUS) oder auch die Schulsozialarbeit bieten unter anderem Beratung für Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler an. Betroffene können sich zum Beispiel an die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an den Staatlichen Schulämtern wenden. Hier erhalten sie Hilfestellung und Unterstützung.