Herkunftsbedingte Risiken befördern Bildungsbenachteiligung von Schülerinnen und Schülern in besonderem Maße. Hierzu zählen das Aufwachsen in einem armutsgefährdeten Haushalt, formal geringe Qualifizierung sowie Erwerbslosigkeit der Eltern.
Erschwerend können ein erhöhter Sprachförderbedarf sowie weitere Förderbedarfe hinzukommen. Um dem entgegenzuwirken wurde 2019 das Programm „Schule macht stark“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Kultusministerkonferenz ins Leben gerufen.
Gemeinsames Ziel von Bund und Ländern ist es, bestmögliche Lern- und Bildungschancen für Kinder zu schaffen und insbesondere die Bildungschancen von sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern zu verbessern. Das Programm richtet sich an Schulen in herausfordernder sozialräumlicher Lage in urbanen und ländlichen Räumen.
In der gesamten Bundesrepublik nehmen 200 Schulen aller Schularten mit den Jahrgangsstufen im Primarbereich und in der Sekundarstufe I (Jahrgangsstufen 1-10) teil.
Aus Hessen arbeiten 14 Schulen und ein Schulverbund im Programm mit. Die ausgewählten Schulen konnten sich im Herbst 2020 zur Teilnahme an diesem Bund-Länder-Programm bewerben und haben sich dazu entschieden, die Bildungschancen von sozial benachteiligten Schülerinnen und Schüler noch intensiver zu fördern. Das Programm ist Anfang 2021 gestartet und dauert insgesamt zehn Jahre.
Erste Phase (2021 bis 2025):
- Entwicklung von Strategien und Konzepten für die Schul- und Unterrichtsentwicklung,
- Vernetzung der Schulen in ihrem sozialräumlichen Umfeld sowie
- Vernetzung der Schulen untereinander, um Erfahrungen auszutauschen und diese zu sichern.
Zweite Phase (2026 bis 2030):
- Übertragung erfolgreicher Strategien und Konzepte im Rahmen von regionalen Netzwerken, wodurch viele weitere Schule in Hessen von dem Bund-Länder-Programm profitieren können.
Die Schulen werden in ihrem Entwicklungsprozess durch den Forschungsverbund unter Leitung des DIPF und durch das HKM mit Hilfe von externer Programmbegleitung, den Projektbüros individuelle Förderung, insbesondere dem Projektbüro Nordhessen in Fuldatal sowie den Staatlichen Schulämtern und der Hessischen Lehrkräfteakademie unterstützt.
Das Programm wird in Hessen unter Einbeziehung der Forschung seit dem Frühjahr 2021 wissenschaftlich unterstützt und begleitet.