Schulen sind mit immer komplexeren Anforderungen und Aufgaben konfrontiert, bei deren Lösung die Schulpsychologie eine wichtige Rolle spielen kann. Aus diesem Gedanken heraus haben das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancenund die Goethe-Universität im Herbst 2017 gemeinsam das Kompetenzzentrum Schulpsychologie Hessen (KSH) ins Leben gerufen – zunächst als Modellprojekt. Das Zentrum sollte die schulpsychologische Beratung bis hin zu Präventions- und Interventionsmaßnahmen für die Schulen in Hessen weiterentwickeln, Fachkräfte qualifizieren und Präventionsprogramme evaluieren. Das zugrundeliegende Konzept der Verzahnung von Wissenschaft und Praxis der Schulpsychologie ist bundesweit einzigartig: Von den Staatlichen Schulämtern abgeordnete Schulpsychologinnen und Schulpsychologen arbeiten mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Goethe-Universität gemeinsam an wegweisenden Themenstellungen der Schulpsychologie. Untergebracht ist das Kompetenzzentrum in Räumen der Universität am Campus Westend. Es ist fachlich und strukturell an den Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie am Institut für Psychologie der Goethe-Universität angebunden. Die Förderung wurde bereits zu Beginn des Jahres beschlossen und wurde jetzt in einem Festakt und mit einem Tag der offenen Tür für Schülerinnen und Schüler gefeiert.
Durch die Verstetigung erhält das Kompetenzzentrum Schulpsychologie eine dauerhafte finanzielle Förderung durch das Land Hessen. Die 2017 mit der Gründung aufgesetzten Forschungsprojekte insbesondere zur Wirksamkeit schulpsychologischer Beratung werden fortgeführt und durch Forschungsprojekte zur Förderung der psychischen Gesundheit sowie der selbstregulatorischen und sozial-emotionalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern erweitert; zusätzlich engagiert sich das Kompetenzzentrum Schulpsychologie im Rahmen der Lehre an der Goethe-Universität dafür, dass das schulpsychologische Praxiswissen stärker im Psychologiestudium berücksichtigt wird.
Wertvolle Unterstützung für die hessische Schulpsychologie
Das Kompetenzzentrum hat insbesondere die schulpsychologischen Beratungs-, Präventions- und Interventionsangebote für die hessischen Schulen im Blick, evaluiert diese und hilft dabei, sie weiterzuentwickeln. „Ich freue mich sehr darüber, dass das Kompetenzzentrum nun langfristig bestehen und weiterhin eine wertvolle Unterstützung für die hessische Schulpsychologie und unsere Schulen sein kann“, sagt Kultusminister Armin Schwarz. Von der Verstetigung des Kompetenzzentrums werden auch die Studierenden profitieren. Die schulpsychologische Expertise der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Zentrums kommt den Psychologiestudierenden durch ein erweitertes Lehrangebot im Bachelor- und im Masterstudium sowie auch in der Lehramtsausbildung zugute. „Das soziale Miteinander an unseren Schulen ist vor mehrfache Herausforderungen gestellt. Wenn wissenschaftliche Expertise zu Möglichkeiten der Beratung und Hilfe ohne Umwege direkt in die Schulen gelangt, können Probleme möglichst frühzeitig erkannt und gelöst werden – zum Wohl des Einzelnen und der Schulgemeinschaften“, sagt Prof. Viera Pirker, Vizepräsidentin der Goethe-Universität.
„Qualitätssicherung und Professionalisierung sind die richtige Antwort auf die Herausforderungen an den Schulen“, ist Charlotte Dignath überzeugt, die als Professorin für Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität das Kompetenzzentrum gemeinsam mit Dr. Stephan Jeck vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen leitet.