Schüler und Schülerinnen sitzen in einem Stuhlkreis in der Aula einer Schule

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Minister Schwarz im Dialog über Werte an Schulen

Toleranz, Respekt, Freiheit, Verantwortung oder Gleichberechtigung – zentrale Werte, mit denen sich an diesem Freitag Schülerinnen und Schüler aus dem Raum Fulda intensiv auseinandergesetzt haben und die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von großer Bedeutung sind.

Um dazu mit den jungen Menschen vor Ort weiter ins Gespräch zu kommen, hat der Hessische Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, die WERTvoll-Tour gestartet. An der ersten von mehreren Veranstaltungen im ganzen Land an der Wigbertschule Hünfeld haben sich diesmal vier Schulen mit rund 150 Jugendlichen beteiligt. Außerdem waren die Fuldaer Rabanus-Maurus-Schule, Freiherr-vom-Stein-Schule und Winfriedschule vertreten. „Die Gesellschaft von morgen entscheidet sich auch in den Klassenzimmern von heute. Umso wichtiger ist es, der Tendenz zur Spaltung entschieden entgegenzutreten – mit einem klaren Gerüst an Werten, die uns Orientierung geben und den Zusammenhalt stärken. Die Schulen werden als Sozialisierungsraum für unsere jungen Menschen immer wichtiger“, sagte Schwarz.  Dies helfe, dem Einfluss gesellschaftlicher Herausforderungen wie Polarisierung, Falschinformation, Antisemitismus und Extremismus wie Islamismus zu begegnen.

Die Tour ist Teil einer breiten Initiative. Hessen verstärkt seit diesem Schuljahr die Wertevermittlung an seinen Schulen – derzeit insbesondere mit den zugewanderten und geflüchteten Jugendlichen in den Deutsch-Intensivklassen, die regelmäßig hierin Unterricht erhalten. Nach und nach werden die Aktivitäten auf alle Schülerinnen und Schüler im Land ausgeweitet. „Unsere Schulen müssen Orte des Respekts, der Wertschätzung und des friedlichen Miteinanders sein, damit unsere Kinder eine glückliche Schulzeit und Freude am Lernen und an Leistung haben. Werte wie Verantwortungsbewusstsein, Respekt, Gleichberechtigung oder Meinungsfreiheit sind keine Nebensache – sie sind das Fundament für unser Zusammenleben“, sagte der Minister.

In Hünfeld haben die Schülerinnen und Schüler zuerst an verschiedenen Stationen gezeigt, was Werte in ihrem Alltag für sie bedeuten. Anschließend gab es eine Diskussion mit Minister Schwarz und unter anderem Polizisten sowie einem Fußball-Schiedsrichter, für die Werte wie Respekt essenziell sind in der Ausübung ihrer Tätigkeiten. Die Schulleiterin der gastgebenden Wigbertschule, Sandra Möllers, zeigt sich überzeugt: „Wir betrachten diesen Tag als Initialzünder und wollen gemeinsam dafür sorgen, dass dies ein wichtiger Beitrag für die weitere Entwicklung einer Haltung ist. Die Schülerinnen und Schüler waren von Anfang an motiviert, sich intensiv damit auseinanderzusetzen. Außerdem wollten sie darüber diskutieren, was Respekt in anderen Kulturen oder überhaupt im Umgang miteinander in der Schule bedeutet. Dies wird nachhaltig wirken.“

Hintergrund: Initiative zur Wertevermittlung an hessischen Schulen

Die Initiative zur Wertevermittlung ist zunächst auf Intensivklassen ausgelegt, in denen etwa 36.000 geflüchtete und zugewanderte Kinder seit diesem Schuljahr zwei Stunden pro Woche unterrichtet werden. Das Thema Wertevermittlung wird auf verschiedene Art – beispielsweise über Projekttage, aber auch mit einem stärkeren inhaltlichen Fokus im Regelunterricht – vom kommenden Schuljahr an auf alle Schulformen und Klassen ausgeweitet. Es geht hierbei um zentrale Werte wie Respekt, Toleranz, Meinungsfreiheit oder Gleichberechtigung, aber auch um Demokratiebildung. Die Vermittlung kann durch praktische Übungen, Rollenspiele, Projekte mit Polizei, Feuerwehren und Rettungskräften oder beispielsweise über interkulturelles Lernen erfolgen. Die Wertevermittlung soll die jungen Menschen darin fördern, weltoffen und verantwortungsvoll an der demokratischen Gesellschaft teilzuhaben. Lehrkräfte werden durch Fortbildungen, spezielle Schulungsmaterialien sowie digitale Plattformen unterstützt.

Die WERTvoll-Tour wird in den nächsten Monaten bis zum Schuljahresende an verschiedenen Schulstandorten im Land fortgeführt, um vor Ort weiter mit den Jugendlichen in direkten Austausch zu kommen.