Hessens „Musikalische Grundschulen“ haben einen besonderen Schwerpunkt: Im Unterschied zu Konzepten, die vor allem auf die Stärkung des Fachs Musik ausgerichtet sind, zielen sie darauf, Musik in den gesamten Schulalltag zu integrieren. Heute hat Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz in Wiesbaden 18 neue Schulen in den Verbund aufgenommen. Bei der Zertifikatsverleihung erklärte er: „Musikalische Förderung kann gar nicht früh genug beginnen, denn sie trägt entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen bei.“ Den musikalischen Grundschulen gehe es aber gerade nicht darum, die Zahl der Musikstunden im Stundenplan einfach nur zu erhöhen. Das Besondere an ihnen sei, dass sie Musik über alle Fächer verteilt stattfinden ließen. „Musik wird dadurch mehr als nur ein Fach: Sie wird zum Lernprinzip und Impulsgeber für die gesamte Schulentwicklung und stärkt gleichzeitig das soziale Miteinander.“
Das Programm „Musikalische Grundschule“ wurde bereits 2005 ins Leben gerufen und ist mit 111 Schulen das größte kulturelle Programm im Grundschulbereich. An musikalischen Grundschulen kann etwa inMathematikmit Tönen gerechnet werden, der Schulhof mit Klangobjekten versehen sein oder ein Chor aus Eltern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern bei Veranstaltungen singen. „Unsere musikalischen Grundschulen gehen damit weit über die Vermittlung musikalischen Grundwissens im Unterricht hinaus“, unterstrich der Minister. Die Schulen sind in einem Netzwerk verbunden und treffen sich regelmäßig zum Austausch und zur gemeinsamen Arbeit an musikalisch-pädagogischen Themen. Einmal im Jahr findet zudem an der Landesmusikakademie Schlitz eine zweitätige Fachtagung statt.