In Kooperation mit dem Kultusministerium bietet die Techniker Krankenkasse (TK) hessischen Schulen ein digital verfügbares Anti-Mobbing-Programm an. Wie das Projekt in der Praxis aussieht, haben sich heute an der Gesamtschule Fuldatal Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen, angeschaut.
Was ist Cybermobbing? Zum ersten Mal setzt sich die fünfte Klasse der Gesamtschule Fuldatal als Klassengemeinschaft mit dieser Frage auseinander. Es ist der dritte Projekttag im Anti-Mobbing-Programm "Gemeinsam Klasse sein". Das Präventionsprojekt soll die Schülerinnen und Schüler für Mobbingsituationen sensibilisieren und sie sollen lernen, wie sie sich und andere vor Mobbing schützen können - ganz gleich ob in der analogen oder in der digitalen Welt. Der Baustein "Worte können verletzen" nimmt das Phänomen "Cybermobbing" unter die Lupe. Botschaften, wie: "Keiner mag dich" oder "Alle wollen, dass du gehst" treffen Kinder hart und können auf Dauer krank machen. "Oft leiden die Betroffenen in der Folge unter Übelkeit und Erbrechen, Angstzuständen, Kopfschmerzen oder entwickeln Depressionen. In schweren Fällen ist sogar eine psychiatrische Behandlung in einer Klinik notwendig", sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen. "Unsere Studie Cyberlife III, die wir zusammen mit dem Bündnis gegen Cybermobbing in Auftrag gegeben haben, hat ergeben, dass die Opfer vor allem durch Beschimpfungen gemobbt werden, durch Lügen, die andere über sie verbreiten, durch Ausgrenzung oder indem peinliche Fotos oder Filme von ihnen verbreitet werden", so Voß. Das zeige, wie wichtig es sei, mit den Schülerinnen und Schülern auf die Wirkungen solcher Nachrichten einzugehen.
„Wer gemobbt wird und Angst vor seinen Mitschülerinnen und Mitschülern hat, kann weniger gut lernen“, ergänzte Kultusminister Lorz. „Deswegen sind Projekte wie ‚Gemeinsam Klasse sein‘ so wichtig, die einen präventiven Ansatz verfolgen und Mobbing und Cybermobbing gar nicht erst entstehen lassen. Die steigende Nachfrage unserer Schulen nach dem Projekt zeigt, dass wir mit diesem Thema einen Nerv treffen.“