Gerade an Berufsschulen ist die Nachfrage nach gut ausgebildeten Lehrkräften bundesweit unvermindert sehr hoch. Um die Lehrerversorgung langfristig sicherzustellen, existieren deshalb seit vielen Jahren umfangreiche Quer- und Seiteneinstiegsprogramme für Berufstätige. Hessen geht nun einen Schritt weiter und nimmt in einem Pilotprojekt an den Universitäten in Darmstadt und Kassel erstmals bereits die universitäre Ausbildung in den Blick: Mit Beginn des Wintersemesters 2021/22 erhalten dort Master-Studierende der Fachrichtungen Metall- und Elektrotechnik, die sich vorstellen können, Lehrkraft in Hessen zu werden, die Möglichkeit, sich für eine von 40 sogenannten „Masterförderungen“ zu bewerben, die während des Studiums neben Praxisphasen auch ein festes Gehalt in Höhe von circa 1.500 Euro vorsehen. „Wer ein MINT-Studium aufnimmt, strebt in der Regel eine Karriere in der Wirtschaft oder Wissenschaft an“, erklärte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz heute in Wiesbaden. „Aber es gibt eben auch jene, denen während des Studiums klar wird, dass sie gerne als ausgebildete Lehrerin oder Lehrer mit Schülern arbeiten wollen. Und genau hier setzt unser neues, bundesweit einzigartiges Förderangebot an.“
Förderung im Studium und Möglichkeit, den Vorbereitungsdienst zu verkürzen
Während ihrer Masterstudienzeit erhalten die Studierenden bis zu drei Jahre lang monatlich eine finanzielle Förderung. Dafür besuchen sie – neben ihrer theoretischen Ausbildung in der Universität – einen Tag in der Woche eine berufliche Schule, im ersten Semester zur Hospitation, in späteren Semestern zum angeleiteten und eigenverantwortlichen Unterrichten. Der Unterricht wird von erfahrenen Ausbilderinnen und Ausbildern begleitet, die darüber hinaus Veranstaltungen anbieten, um den Studierenden den späteren Übergang in den Schulalltag zu erleichtern. Pro Standort und Jahr werden jeweils 20 Studierende gefördert.
„Schon jetzt bestehen für Lehramtsstudierende an unseren Schulen – etwa als Vertretungslehrkräfte – attraktive Hinzuverdienstmöglichkeiten“, ergänzte der Minister. Das grundlegend Neue an der Masterförderung sei allerdings, dass der finanzielle Aspekt institutionell im Studium verankert werde.