Blick in den Saal des G20-Bildungsgipfels. Überall sitzen Menschen, auf der Leinwand ist Bildungsminister Schwarz zu sehen.

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Vom hohen Lehrkräftebedarf bis zur Handynutzung in der Schule

Der Hessische Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, hat beim Treffen der Bildungsministerinnen und Bildungsminister der G20 diese Woche im brasilianischen Fortaleza Deutschland vertreten und sich mit internationalen Vertreterinnen und Vertretern zu wichtigen schulischen Themen austauschen können.

Es ging hierbei unter anderem um die Stärkung der Digitalisierung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Unterricht, Handyverbote an Schulen, Demokratiebildung, Wertevermittlung und Engagement füreinander in Schulgemeinden, Maßnahmen zur Deckung des hohen Lehrkräftebedarfs oder die Führungskräfteentwicklung für Schulleitungen. „Das Treffen hat viele Impulse gebracht, und ich konnte mich mit hochkarätigen Gesprächspartnern austauschen. Diese waren sehr interessiert an der hessischen Bildungspolitik und unseren Maßnahmen“, sagte Schwarz am Donnerstag zum Abschluss der Veranstaltung.

Der Staatsminister traf am Rande der Sitzungen in bilateralen Gesprächen unter anderem den Bildungsdirektor der OECD, Andreas Schleicher, der für die regelmäßigen weltweiten Pisa-Schulleistungsstudien verantwortlich ist, die stellvertretende Generaldirektorin für Bildung der UNESCO, Stefania Giannini, sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kanada und Brasilien. Es ging dabei auch um die Nutzung von Smartphones durch Kinder und Jugendliche während der Schulzeit. Es bestand Einigkeit darüber, dass Handys ein großes Ablenkungspotential bergen und im Schulalltag ohne sinnvolle Einbindung für die Konzentration im Unterricht und das mentale Wohlbefinden störend sein können. „In Ländern wie Kanada oder Australien wird die Nutzung inzwischen ganz aktuell weitgehend verboten, wie mir berichtet wurde – und das im Einvernehmen mit Lehrkräften, Eltern und den Kindern und Jugendlichen. Für die Handynutzung ist ein sorgsamer und kluger Umgang gefragt. Die Diskussion muss weitergeführt werden“, sagte Schwarz.

Bisher gibt es an hessischen Schulen wie auch deutschlandweit kein umfassendes Verbot für Smartphones. Die Schulen bekommen in Hessen Leitlinien für den Unterricht zur Verfügung gestellt. Wie diese jeweils zur Anwendung kommen, wird vor Ort je nach Bedarf entschieden. Dabei ist neben einer Einschränkung auch die Einbindung digitaler Geräte in den Unterricht möglich, beispielsweise im neuen Unterrichtsfach Digitale Welt. Die Schulen können dies eigenverantwortlich regeln. Es hängt auch von den Jahrgangsstufen ab (Grundschule, Mittelstufe oder Oberstufe), inwiefern Smartphones erlaubt sein sollten. Bei Klausuren werden Smartwatches und Telefone grundsätzlich beiseitegelegt.

Hintergrund

Die G20 ist ein informelles Forum, das jährlich Staats- und Regierungschefs aus 19 Staaten sowie der Europäischen Union und der Afrikanischen Union zusammenbringt. Seit dem Jahr 2018 finden Treffen der Bildungsministerinnen und Bildungsminister statt, an denen ebenso internationale Organisationen wie die UNESCO und OECD teilnehmen. Bildungsminister Schwarz wie auch die Vertreterinnen und Vertreter einiger anderer teilnehmenden Staaten verurteilten in Fortaleza Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine.