In dem Kooperationsprojekt „Netzwerk-Lotsen Antisemitismus-/ Extremismusprävention“ des Hessischen Kultusministeriums und des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport werden hessenweit Lehrkräfte, Schulleitungen, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie Schulpsychologinnen und Schulpsychologen geschult. Im Schulalltag agieren sie konkret bei Fragen und Konfliktfällen im Kontext extremistisch oder antisemitisch motivierten Verhaltens. Sie sind somit verstärkt im Bereich von Konflikten mit Bezug zur Religiosität der Schülerinnen und Schüler tätig und agieren als unmittelbare Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in ihrer jeweiligen Schule.
Antisemitismus-Prävention
Beratungsangebote
Beratungsangebote
Die vom Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus geförderte OFEK – Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung e.V. berät mit dem Projekt „OFEK Hessen“ Einzelpersonen, ihre Familien und Angehörigen sowie Zeuginnen und Zeugen bei antisemitischer Gewalt in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, im persönlichen Umfeld, in Behörden und bietet auch Organisationen Unterstützung nach Vorfällen an.
Das in Marburg ansässige und vom Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus geförderte Demokratiezentrum Hessen fungiert als Geschäftsstelle des „beratungsNetzwerks hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“, das ein umfangreiches Angebot zur Verfügung stellt, um demokratische Strukturen zu stärken, Rechtsextremismus und Salafismus vorzubeugen sowie Betroffenen Hilfe zu geben.
Dem Beratungsnetzwerk gehören zahlreiche Mitglieder unterschiedlicher staatlicher, nichtstaatlicher und kirchlicher Institutionen, Organisationen, öffentlicher und freier Träger aus Hessen an, die es sich gemeinsam zur Aufgabe gemacht haben, Beratung bei Konfliktsituationen mit rechtsextremistischem, fremdenfeindlichem und antisemitischem Hintergrund vor Ort anzubieten. Außerdem werden entsprechende Präventionsprogramme angeboten. Die Teams des Netzwerks beraten hessenweit Schulen, Eltern, Familienangehörige, Kommunen, Vereine und weitere Hilfesuchende.
Um die Arbeit vor Ort noch besser zu verankern und zu dezentralisieren, hat das Demokratiezentrum Hessen mittlerweile drei Regionalstellen. Damit sind Beratung, Vernetzung und Intervention in Fällen mit einem rechtsextremen, antisemitischen oder rassistischen Hintergrund noch besser in der ganzen Fläche Hessens präsent.
Beim Demokratiezentrum Hessen können Schulen darüber hinaus die mobile Ausstellung „RECHTSaußen – MITTENdrin? Rechtsextremismus: Erscheinungsformen und Handlungsmöglichkeiten“ kostenfrei ausleihen. Die Ausstellung gibt unter anderem auch Antworten auf die Fragen „Was ist Rassismus?“ und „Wie zeigt sich Antisemitismus?“
„response.“ ist ein vom Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus gefördertes Beratungsangebot der Bildungsstätte Anne Frank für Betroffene von rechter und rassistischer Gewalt. Unterstützt werden Menschen, die von rechtsextremer, rassistischer, antisemitischer, antimuslimischer oder antiziganistischer Gewalt betroffen sind. Das Team von „response.“ berät, vermittelt, informiert und begleitet Betroffene, Angehörige und Freundinnen sowie Freunde und Zeuginnen sowie Zeugen eines Angriffs. Die Beratung erfolgt vertraulich und auf Wunsch anonym. Das Angebot ist für die Betroffenen kostenfrei.
Die vom Hessischen Informations-und Kompetenzzentrum gegen Extremismus geförderte Beratungsstelle Hessen befindet sich in Trägerschaft des Violence Prevention Network (VPN) und bietet ein breites Spektrum an Angeboten und Maßnahmen in den Bereichen Prävention, Qualifizierung, Intervention, Deradikalisierung und Ausstiegsberatung an. Die Angebote sind grundsätzlich für alle Menschen in Hessen gedacht, die Beratung oder Unterstützung in der Auseinandersetzung mit religiös begründetem Extremismus benötigen. Dazu zählen neben der Familie und dem sozialen Umfeld insbesondere auch Schulen. Konkret werden zwei Projekte von VPN angeboten:
1. „Wege aus dem Extremismus“ wendet sich an junge Menschen, Angehörige und Fachpersonal mit Fragen und Anliegen zum Thema religiös begründeter Extremismus bzw. zum Extremismus mit Auslandsbezug. Sie bietet Maßnahmen der Intervention und Deradikalisierung zur Unterstützung im Umgang mit religiös begründetem Extremismus (bzw. Extremismus mit Auslandsbezug) an. Die Beratungsstelle fördert die Stärkung der Toleranz von unterschiedlichen Weltsichten sowie die Vermeidung und Umkehr von Radikalisierungsprozessen. Die zielgerichtete Deradikalisierungsarbeit setzt dort an, wo Menschen einen Ausweg aus extremistischen Ideologien suchen. Die zielgerichtete Kompetenzerweiterung, Aktivierung und Professionalisierung von Institutionen und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie die Verhinderung und die Umkehr von Radikalisierungsprozessen sind hierbei vorrangige Ziele.
2.„Interkulturelle Kompetenz und Extremismusprävention“ wendet sich an junge Menschen, Angehörige und Fachpersonal mit Fragen und Anliegen zum Thema religiös begründeter Extremismus bzw. zum Extremismus mit Auslandsbezug. Sie bietet Maßnahmen der Primärprävention und Beratung als Antwort auf die verbreitete Hilflosigkeit im Umgang mit religiös begründetem Extremismus/Extremismus mit Auslandsbezug an. Die Beratungsstelle fördert die Stärkung der Toleranz von unterschiedlichen Weltsichten sowie die Früherkennung und Vermeidung von Radikalisierungsprozessen, die zielgerichtete Informationsweitergabe und Sensibilisierung von Institutionen und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.