Prävention Linksextremismus

Bei linksextremistischen Vorfällen erhalten Schulen und Lehrkräfte über Staatlichen Schulämter hinaus Unterstützung durch Programme und Projekte:

Die Arbeitsgemeinschaft Jugend und Bildung e. V. bietet didaktisch aufbereitetes Material im Rahmen der Ausstellung „Aufgeklärt statt Autonom“, um das Thema Linksextremismus im Unterricht zu behandeln. Schulen können die 12 Plakate im Schulgebäude aufhängen und als Ausstellung präsentieren. Darüber hinaus können Lehrkräfte die Plakate als Material im Unterricht einsetzen. Unterstützend dazu werden zu jedem Plakat Arbeitsblätter bereitgestellt, mit denen die Schülerinnen und Schüler die Plakatthemen vertiefend erarbeiten können.

Schulen stehen die Angebote der Präventionsabteilung des Landesamtes für Verfassungsschutz Hessen zur Verfügung. Diese umfassen Beratungsleistungen in konkreten Fällen (beratende Prävention) und zielgruppenorientierte Sensibilisierungsveranstaltungen (aufklärende Prävention) über alle extremistischen Phänomenbereiche.

Lehrerinnen und Lehrer sind in ihrer Rolle als Multiplikatoren im Bereich der Jugendbildung eine der wichtigsten Zielgruppen der Präventionsarbeit des LfV Hessen. Seit 2009 ist das LfV Hessen durch die Hessische Lehrkräfteakademie als Anbieter von Fortbildungen akkreditiert. Das Fortbildungsangebot kann über die Staatlichen Schulämter oder auch von einzelnen Schulen – etwa im Rahmen von pädagogischen Tagen – wahrgenommen werden. Das Angebot richtet sich grundsätzlich an Lehrkräfte; Präventionsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler finden nur auf Anfrage von Schulen und bei anlassbezogenen Maßnahmen statt. In Einzelfällen tritt das LfV Hessen auch proaktiv an die Schulen heran und unterbreitet sein Präventionsangebot.

Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport hat in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium und der Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien den Schulungs- und Lehrfilm „RADIKAL“ herausgegeben. Der Film ist für die Präventionsarbeit mit jungen Menschen (etwa ab 14 Jahren) geeignet und spricht sie auf Augenhöhe an. Es werden Radikalisierungsprozesse in den Phänomenbereichen „Linksextremismus“, „Rechtsextremismus“ und „Islamismus/Salafismus“ thematisiert.

Zur Unterstützung der Präventionsarbeit mit jungen Menschen befindet sich umfangreiches Begleitmaterial auf der DVD, das sich sowohl an die Zielgruppe wie auch an die Präventionsakteure richtet und Arbeitsblätter, Informationen zu den Themen Extremismus und (virtuelle) Radikalisierung sowie Hinweise auf einschlägige (hessische) Beratungsstellen bereithält.

Der Film steht im Format einer DVD mit Untertitelfassungen in deutscher, englischer und französischer Sprache zur Verfügung und wurde im August 2017 im Rahmen des Filmfestivals „Shorts at Moonlight“ als bester Kurzfilm der „Region Frankfurt-RheinMain“ ausgezeichnet.

Einige Exemplare der DVD können noch über das Hessische Kultusministerium bezogen werden: Beate.Halfpaap@kultus.hessen.de

Um Lehrkräfte im Umgang mit antidemokratischen Positionen zu stärken, hat das Hessische Kultusministerium die Handreichung „Grundrechtsklarheit, Wertevermittlung, Demokratieerziehung“ für alle hessischen Lehrkräfte herausgegeben und am 30. September 2022 einen Demokratiebildungskongress für Lehrkräfte und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst veranstaltet. In der Handreichung finden sich neben allgemeinen Informationen zur grundrechtsorientierten Demokratieerziehung auch konkrete Hinweise zum Umgang mit Extremismus in der Schule sowie anderen, potentiell konfliktreichen Unterrichtssituationen, Empfehlungen für den pädagogischen Umgang, passgenaue Unterrichtsmaterialien sowie die entsprechenden gesetzlichen Rechtsgrundlagen.

In dem Kooperationsprojekt „Netzwerk-Lotsen Antisemitismus-/ Extremismusprävention“ des Hessischen Kultusministeriums und des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport werden hessenweit Lehrkräfte, Schulleitungen sowie Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter unter anderem im Bereich „Prävention Linksextremisms“ geschult. Im Schulalltag agieren sie konkret bei Fragen und Konfliktfällen im Kontext extremistisch oder antisemitisch motivierten Verhaltens und kennen die relevanten Beratungsstellen.

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