"Hessische Umweltschule - Lernen und Handeln für unsere Zukunft" ist eine Auszeichnung, die vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen und dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat für das besondere Engagement einer Schule in der Umsetzung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verliehen wird.
Hierzu ermöglicht die Ausschreibung den teilnehmenden Schulen, mit konkreten Zielen für den Teilnahmezeitraum von zwei Jahren ausgewählte Handlungsbereiche zu bearbeiten und dabei gleichzeitig Strukturen im Schulalltag aufzubauen, die das BNE-Engagement langfristig steuern und stützen können. Dazu gehört die Integration der Vorhaben in Unterricht und Schulcurriculum, in Schulleben und Schulkultur. Durch eine kontinuierliche Teilnahme am Programm kann eine Schule so immer weiter Umfang und Qualität ihrer BNE-Umsetzung verbessern.
Schülerinnen und Schüler können durch die Durchführung der konkreten Projekte Kompetenzen entwickeln, die sie für die Gestaltung eines zukunftsfähigen Lebensstils benötigen.
Schulen aller Schulformen können ins Programm einsteigen, unabhängig davon, welchen Stand der Umsetzung die BNE an der Schule bereits erreicht hat.
Von der ökologischen Gestaltung bis zum globalen Lernen
Die Handlungsbereiche, die sich die teilnehmenden Schulen frei wählen, können aus den „klassischen“ Umweltbildungsbereichen wie ökologische Gestaltung des Schulgeländes, Naturerlebnis und Naturschutz stammen, aus Themen des Umweltschutzes wie Klimaschutz, Energiegewinnung, Abfallvermeidung, Ernährung, Konsum, oder auch aus dem globalen Lernen, zum Beispiel Fairer Handel. Angestrebt wird ein Prozess „vom Projekt zur Struktur“, der die durchgeführten Umweltschulprojekte in die Verankerung in Schulleben, Schulentwicklung und Curriculumsentwicklung bringen soll.
Unterstützung durch Umweltzentren als regionale Bildungspartner
Unterstützt werden die Schulen in diesem Prozess von elf regionalen Umweltbildungszentren, deren Arbeit von der Landeskoordinierungsstelle in Wiesbaden koordiniert wird. Abgeordnete Lehrkräfte an den Umweltbildungszentren beraten die Schulen in der Durchführung ihrer Umweltschulprojekte und laden regelmäßig zu regionalen Vernetzungstreffen ein. Somit bietet das Programm „Hessische Umweltschule“ den beteiligten Schulen und ihren Partnern ein öffentliches Forum und ein fachliches Umfeld bei der Umsetzung ihrer Projekte und der Implementierung von BNE in ihre Schulentwicklung.
Feierliche Vorstellung der Umweltschulprojekte
Nach erfolgreicher Zertifizierung zur Umweltschule findet eine Verleihung der Auszeichnung „Hessische Umweltschule“ im Rahmen einer feierlichen Auszeichnungsveranstaltung statt. Diese findet jährlich statt und wechselt zwischen Nord- und Südhessen. Hier erhalten die Vertreter der Schulen die Urkunde zur „Hessischen Umweltschule“ und stellen in einer Ausstellung ihre durchgeführten Projekte vor.
Die Auszeichnung selbst ist zwei Jahre gültig; vor Ablauf der Zertifizierung melden sich die meisten teilnehmenden Schulen erneut mit einer Weiterentwicklung oder Neuaufnahme ihrer Umweltschulprojekte für den neuen Auszeichnungszyklus an.
Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit lernen in Hessen“
Seit dem Schuljahr 2017/2018 sind die hessischen Umweltschulen Teil der Dachmarke „Nachhaltigkeit lernen in Hessen“. Diese stellt ein breites Netzwerk verschiedener schulischer Auszeichnungen dar, die die Umsetzung der BNE an hessischen Schulen würdigen.