Als Flächenland mit der höchsten Migrationsquote zeigt Hessen bei der Integration von zugewanderten und geflüchteten Kindern sowie Jugendlichen in die Schulen besondere Stärken. Das hat die aktuelle Ausgabe des Bildungsmonitors des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ergeben. In der Vergleichsstudie liegt das Land hier hinter Brandenburg (mit einer wesentlich geringeren Migrationsquote) auf dem zweiten Rang. Positiv bewertet wird unter anderem der geringe Anteil ausländischer Schulabgänger ohne Abschluss (12,4 Prozent, Länderdurchschnitt 16 Prozent) sowie hohe Studienberechtigtenquoten ausländischer Schüler an beruflichen Schulen (10,7 Prozent gegenüber sieben Prozent im Länderdurchschnitt).
Sprachförderung
Hessen vorne bei der Integration
Bei der der Integration in die Schulen setzt Hessen seit Jahren auf eine umfangreiche Deutschförderung. Unter anderem wurde in diesem Schuljahr in allen zweiten Klassen eine weitere Deutschstunde eingeführt. Es gibt die Intensivklassen für zugewanderte und geflüchtete Kinder sowie Jugendliche zum Erlernen der deutschen Sprache. Zudem müssen Kinder, die zur Schulanmeldung zu große Sprachdefizite aufweisen, ein Jahr vor der Einschulung verpflichtende Deutschkurse besuchen. Damit ist Hessen bundesweit Vorreiter. Die Zahl der Kinder in diesen Vorlaufkursen (19.000) beträgt derzeit in Relation zu den eingeschulten Kindern fast ein Drittel.
Weitere Stärken weist Hessen laut Bildungsmonitor in der Förderinfrastruktur mit einer überdurchschnittlichen Teilnehmerzahl von Kindern und Jugendlichen an den schulischen Ganztagsangeboten und in der Effizienz der eingesetzten Mittel für die Schulen aus. So sei auch die Altersstruktur der Lehrkräfte relativ ausgewogen und es verließen weniger Lehrkräfte die Schulen vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit als im Durchschnitt der Länder. In der Gesamtbetrachtung verbesserte sich Hessen im diesjährigen Bildungsmonitor um einen Platz auf Rang sieben.