Lehren und Lernen haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt und sind durch digitale Medien vielseitiger geworden. Diese Entwicklung erfordert wie in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen Anpassungen auch für unser Bildungssystem.
An zwölf Schulen in Hessen startet mit dem Schuljahr 2022/2023 ein Pilotprojekt zur Einführung des neuen Schulfachs „Digitale Welt“. Dieses Fach verbindet die Vermittlung grundlegender Kompetenzen der Informatik mit ökonomischer und ökologischer Bildung. Die Schülerinnen und Schüler lernen im Unterricht, wie digitale Technologien zur Lösung sozialer, ökonomischer und ökologischer Problemstellungen beitragen können.
Das neue Schulfach, bei dem die direkte Anwendung im Vordergrund steht, legt somit die praktische und kognitive Basis für den Informatikunterricht in den späteren Jahrgangsstufen.
Die Schülerinnen und Schüler lernen in zwei zusätzlichen Schulstunden pro Woche anhand konkreter Aufgaben informatische Grundlagen wie Programmieren oder die Funktionsweise von Algorithmen. Zudem greift das Fach wichtige Themen wie Datenschutz, Cyberkriminalität und verantwortungsbewusste Mediennutzung auf.
Die ersten Schulen starten im neuen Schuljahr zunächst in der 5. Jahrgangsstufe. Der Schulversuch soll dann im Schuljahr 2023/2024 in der 6. Jahrgangsstufe fortgeführt und auf weitere Schulen ausgedehnt werden.
Land kooperiert mit Hasso-Plattner-Institut
Das Pilotprojekt wird in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam durchgeführt und von der Goethe-Universität Frankfurt am Main wissenschaftlich begleitet. Aufgrund der Erfahrungen, die wir an den Pilotschulen sammeln und genau auswerten und evaluieren werden, entscheiden wir sodann über eine mittelfristige hessenweite Einführung des neuen Fachs. Das Ziel ist es, das neue Unterrichtsfach zum festen Bestandteil der Stundentafel zu machen.