Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz hat heute die Intensivklassen der Justus-von-Liebig-Schule in Wiesbaden-Erbenheim besucht und sich über die Erfahrungen mit der Beschulung der zugewanderten und geflüchteten Schülerinnen und Schüler informiert. Zusammen mit der Wiesbadener Schuld-Stiftung, die sich unter anderem für die Förderung von Bildung und Erziehung einsetzt, überreichte Lorz zur Leseförderung das Buch „Wiesbaden – Eine Entdeckungsreise mit dem Riesen Ekko.“ Dabei hob der Minister die Bedeutung einer gelungenen Integration hervor: „Die sprachliche Förderung und die Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher ist entscheidend für ihren Bildungserfolg und die gesamte spätere Berufslaufbahn.“ Bei der Übergabe des Sprachförderbuches betonte Lorz insbesondere den Wert des Lesens: „Wer Spaß am Lesen findet, hat viele Vorteile im Leben: Es stärkt die Sprachentwicklung, hilft beim Verständnis für komplexe Themen und Zusammenhänge, fördert kritisches Denken und macht somit eine erfolgreiche Bildungslaufbahn wahrscheinlicher. Nicht zuletzt ist es ein vergleichsweise kostengünstiges und klimafreundliches Hobby.“
Hintergrund: Herausforderung Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher
Noch nie – auch nicht während der Flüchtlingswelle der Jahre 2015 und 2016 – kamen in so kurzer Zeit so viele schulpflichtige Kinder und Jugendliche nach Hessen wie im vergangenen Schuljahr, und noch nie befanden sich im letzten Schuljahr so viele Schülerinnen und Schüler in Intensivmaßnahmen zum Deutschlernen (rund 36.000). Mit seinem schulischen Gesamtsprachförderkonzept verfügt Hessen über Strukturen und Angebote, die sich bereits in vorherigen Krisenzeiten bewährt haben. Die Prognose für dieses Schuljahr sieht rund 30.000 Schülerinnen und Schüler in Intensivklassen, darunter rund 13.500 aus der Ukraine (2022/2023: 16.000) und 9.300 aus Ländern außerhalb der EU mit hohem Flüchtlingsaufkommen wie Afghanistan, Syrien oder Somalia (2022/2023: 11.300). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in den Intensivklassen verringert sich aufgrund des Wechsels einiger in die Regelklassen. Hierfür liegt die Prognose bei 10.000 Schülerinnen und Schülern (2022/2023: 2.500). Die Qualität des gesamten Fördersystems zeigt sich auch daran, dass Hessen bundesweit einen der geringsten Anteile ausländischer Schulabgänger ohne Abschluss aufweist.