Kinder und Jugendliche sollen auf die gesellschaftlichen und globalen Veränderungen, die die gesamte Arbeitswelt revolutionieren, in der Schule bestmöglich vorbereitet werden. Aus diesem Grund hat Hessen zu Beginn des Schuljahrs an zwölf Pilotschulen das neue Unterrichtsfach „Digitale Welt“ eingeführt. Heute hat sich Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz an einer der teilnehmenden Schulen, dem Adorno-Gymnasium Frankfurt, über die ersten Erfahrungen mit dem bundesweit einzigartigen Fach informiert. Dabei erklärte er: „Mit unserem Pilotprojekt machen wir einen wichtigen Schritt in das digitale Zeitalter des Lehrens und Lernens. Unsere Schülerinnen und Schüler erfahren im Unterricht, wie digitale Technologien zur Lösung sozialer, ökonomischer und ökologischer Problemstellungen beitragen. Diese Kompetenzen sind erforderlich, damit junge Menschen gut gerüstet in die Arbeitswelt der Zukunft starten können.“
Bei dem neuen Schulfach, das seit September ein Schuljahr lang in zwölf weiterführenden Schulen mit rund 70 Klassen der Jahrgangsstufe 5 erprobt wird, steht die direkte Anwendung im Vordergrund. Das Adorno-Gymnasium ist mit sechs Lerngruppen der Jahrgangsstufe 5 gestartet. Die Schülerinnen und Schüler lernen in zwei zusätzlichen Schulstunden pro Woche anhand konkreter Aufgaben unter anderem aus den Bereichen Ökonomie und Ökologie informatische Grundlagen wie Programmieren oder die Funktionsweise von Algorithmen kennen. Zudem greift das Fach wichtige Themen wie Datenschutz, Cyberkriminalität und verantwortungsbewusste Mediennutzung auf. Beim Besuch des Ministers stand für die Kinder das Thema Passwortsicherheit im Mittelpunkt. Zudem erläuterten sie mithilfe eines digitalen Eingabetools, welche Gedanken sie mit der Klimaerwärmung verbinden.
„Interessanten Einblicke“
Das Pilotprojekt wird in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam durchgeführt und von der Goethe-Universität Frankfurt wissenschaftlich begleitet. Der Unterricht wird nicht benotet und ist vorerst nicht versetzungsrelevant. Im kommenden Schuljahr soll „Digitale Welt“ auf weitere Schulen ausgedehnt werden. Nach einer Evaluation wird entschieden, ob und in welcher Form das Fach mittelfristig im Regelunterricht eingeführt werden kann.
„Bei den Pilotschulen handelt es sich um Schulen, die im Bereich der digitalen, ökonomischen und ökologischen Bildung bereits sehr aktiv sind“, erläuterte der Minister. „Und dazu zählt, das wurde heute deutlich, zu Recht auch das Adorno-Gymnasium. Ich danke der Schule sehr für die interessanten Einblicke und bin schon gespannt zu erfahren, welche Ideen sie künftig noch entwickelt“, hielt Lorz abschließend fest.