Kinder melden sich im Unterricht

Welten öffnen mit der Bildungssprache Deutsch

Lesen und Schreiben sind die Grundlagen für den schulischen Erfolg und werden besonders gefördert, ebenso wie Rechnen. Ab dem neuen Schuljahr bekommen alle zweiten Klassen in den Grundschulen eine zusätzliche Deutschstunde. Damit haben die Kinder in der zweiten Klasse insgesamt sieben Stunden Deutsch pro Woche.

Zudem wird unser Pilotprojekt, bei dem es in der dritten und vierten Klasse eine zusätzliche Deutschstunde gibt, in diesem Schuljahr an 15 Grundschulen mit 69 Klassen fortgeführt. Dafür wird jede Woche eine der beiden Englischstunden genutzt. Diese zusätzliche Deutschstunde soll dabei helfen, das Lesen und Schreiben zu verbessern. Der Fokus auf diese grundlegenden Fähigkeiten soll die Kinder gezielt auf den Wechsel zu weiterführenden Schulen vorbereiten. Wenn die Auswertung des Projekts zeigt, dass die Kinder dadurch deutlich besser lernen, könnte es auch auf andere Schulen ausgeweitet werden.

Hessen ist das Land in der Bundesrepublik Deutschland mit dem höchsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund: In den hessischen Grundschulen haben 43 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine Zuwanderungsgeschichte. An einigen Schulen in Städten wie Frankfurt, Kassel, Offenbach, Hanau, Gießen oder Darmstadt liegt dieser Anteil sogar bei mehr als 90 Prozent.

Gute Deutschkenntnisse sind für jedes Kind unerlässlich für den schulischen Erfolg sowie den weiteren Lebensweg und eine Grundvoraussetzung für die Integration in unsere Gesellschaft. Sie sind das Fundament für Chancen- und Bildungsgerechtigkeit.

Armin Schwarz Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen

Hessen ist ein Vorreiter bei der Förderung der deutschen Sprache in den Schulen. In den vergangenen Jahren haben wir wichtige Schritte unternommen, um die Bildungssprache Deutsch zu stärken, u. a.:

Die verpflichtende Deutschförderung ein Jahr vor der Einschulung in Vorlaufkursen für Kinder, die bei der Sprachüberprüfung Defizite zeigen (gibt es so nur in Hessen).

Gründung des deutschlandweit ersten Kompetenzzentrums zur Stärkung der Bildungssprache Deutsch an den Universitäten Frankfurt, Gießen und Marburg.

Korrektur von Rechtschreibfehlern ab dem zweiten Halbjahr der ersten Klasse; damit sind Methoden wie „Schreiben nach Gehör“ nicht mehr zulässig.

Transparente und klare Bewertung von Rechtschreibfehlern in allen Fächern ab der neunten Jahrgangsstufe gemäß Fehlerindex.

Ein Grundwortschatz, der von Schulbeginn an zum systematischen Aufbau der Rechtschreibsicherheit verhilft.

Erlernen einer verbundenen Handschrift.

Einführung der verstärkten Leseförderung durch eine Mindestanzahl zu lesender Lektüren in der Sekundarstufe I.