Kinder bei einem Bewegungsspiel

Sport bewegt mehr

Unter dem Motto „Sport bewegt mehr!“ haben der Landessportbund Hessen e.V. und das Hessische Kultusministerium gemeinsam mit Expertinnen und Experten neue Perspektiven für den Schul- und Vereinssport entwickelt. Die neun Zukunftsthesen sollen nun in die weitere Arbeit der vielen Akteure und Engagierten für die Sport- und Bewegungsförderung in Hessen mit einfließen.

Zukunftsthesen

1) Die sensomotorische Entwicklung und Leistungsfähigkeit muss als Fundament für ein gesundes Aufwachsen anerkannt und wertgeschätzt werden.

2) Dazu ist die Bedeutung öffentlicher Frei- und Bewegungsräume hervorzuheben und die Förderung von Sport- und Bewegungsangeboten auf kommunaler Ebene sowohl im Vereins- als auch im Schulsport zu verstärken.

3) Vulnerable Zielgruppen müssen in ihrer körperlich-sportlichen Aktivität gezielt gefördert werden, wobei Kinder und Jugendliche systemisch in die Gestaltungsprozesse einzubeziehen sind.

4) Eltern tragen wesentlich dazu bei, Gesundheit nachhaltig zu fördern, und können einen sportiven Lebensstil ihrer Kinder prägen, indem sie Sport und Bewegung wie selbstverständlich in das häusliche Umfeld integrieren und an den Sport- und Bewegungsaktivitäten ihrer Kinder teilhaben.

5) Selbstregulation ist die Schlüsselkompetenz der aktuellen Zeit und Bewegung und Wahrnehmung sind basale Entwicklungsfaktoren dafür. Deshalb sind die Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung bei allen Entscheidungen in der Bildungs- und Sportsteuerung essentiell zu berücksichtigen. Bewegung ist systemrelevant für das lebenslange Lernen.

6) Digitale Angebote bereichern den Vereins- wie auch den Schulsport durch neuartige, individuelle und flexible Möglichkeiten der Trainings- und Unterrichtsgestaltung. Sie allein können aber niemals die gemeinschaftlichen, emotionalen und sozial-interaktiven Anteile des Sporttreibens und Bewegens ersetzen, die einen unverzichtbaren Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten.

7) Die Kooperationsarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen bietet enorme Chancen. Dazu braucht es eine hohe Umsetzungsbereitschaft bei den Akteuren sowie die Bereitstellung von notwendigen, niederschwelligen Ressourcen von allen Seiten.

8) Sport und Bewegung ermöglichen Lernen mit allen Sinnen und tragen zu einer kulturell-ästhetischen Bildung bei. Deshalb sollten Sport und kulturelle Bildung viel öfter durch gemeinsame Lobbyarbeit für ihre bildenden Werte eintreten.

9) Durch Bildungsnetzwerke können Themen aus unterschiedlichen Perspektiven erarbeitet werden. Mit dem Aufbau echter Bildungspartnerschaften im Sport können Kinder und Jugendliche nicht nur bewegt, begeistert und an den Sport gebunden, sondern auch Bildungsprozesse motivreich initiiert werden.

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