Durch die sehr schnelle digitale Entwicklung ergeben sich insbesondere für junge Menschen viele Vorteile, aber auch Risiken. Dazu gehören unter anderem die Verbreitung von Gewaltvideos, extremistischer Propaganda oder Mobbing in sozialen Netzwerken. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Psychologie und Medizin sehen in einer übermäßigen Handynutzung eine wesentliche Ursache für Konzentrationsdefizite sowie eine Beeinträchtigung der kognitiven und motorischen Entwicklung.
Die Förderung entsprechend notwendiger digitaler Kompetenzen für junge Menschen wurde jedoch bislang nicht ausreichend im Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule definiert.
Zudem enthielt das Hessische Schulgesetz bislang keine Regelung zur Nutzung mobiler digitaler Endgeräte in der Schule. Die Neuregelung schafft einen klaren Rahmen und stärkt die Medienbildung.
Damit sich Kinder und Jugendliche besser im Unterricht konzentrieren können und ihre Leistungsfähigkeit, ihr seelisches Wohlbefinden und das soziale Miteinander gestärkt werden, werden in Hessen einheitliche Regeln für alle Schulen zur Nutzung von Smartphones, Smartwatches und anderen digitalen Geräten eingeführt. Festgelegt werden dafür vom Schuljahr 2025/2026 an klar definierte, altersgerechte Schutzzonen, um einem unkontrollierten Gebrauch privater Geräte an Schulen vorzubeugen. Hessen sorgt damit für eindeutige, praktikable Bestimmungen und gibt den Schulgemeinden zugleich Möglichkeiten, in Ausnahmen bewährte Regelungen vor Ort umzusetzen. Zudem wird die Vermittlung wichtiger Medienkompetenzen für Kinder und Jugendliche an den Schulen ausgeweitet – als grundlegender Bestandteil der Bildungsziele.
In den vergangenen Jahren wurden bereits große Fortschritte bei der Digitalisierung in den hessischen Schulen erzielt, sowohl in der inhaltlichen Gestaltung des Unterrichts als auch bei der Ausstattung mit entsprechender Technik. Zudem wurde die Strategie „Digitale Schule Hessen“ stetig weiterentwickelt, insbesondere mit einer Fokussierung auf Unterricht und Pädagogik, digitale Kompetenzen, digitale Infrastruktur und Verwaltung sowie Innovation, Projekte und Vorhaben.
Gleichzeitig müssen Schulen aber auch Schutzzonen sein, in denen sich insbesondere Kinder und Jugendliche ohne Ablenkung auf das Lernen konzentrieren können.