„Ich hätte es nicht geschafft, wenn…“

…ich keine Videospiele gehabt hätte – im Ernst – die haben mir geholfen, meinen Stress loszuwerden und der war damals nicht wenig.“

Portrait von Muhammed Mustafa Topuz

Der Lockdown:
hat mich überrascht, ich durfte die ganze Zeit nicht mehr zur Schule, weil meine Großmutter bei uns wohnt, die zur Risikogruppe gehört und weil meine Schule sehr viele Schüler hat. Im Lockdown fingen die Videokonferenzen an, am Anfang lief es gut, aber wir haben sehr viele Aufgaben bekommen und da ich jetzt wieder in der Schule bin, ist mir aufgefallen, dass wir wirklich mehr Aufgaben bekommen haben.

Im Homeschooling habe ich mich gefühlt:
komisch, ich saß fast den ganzen Tag am Computer mit Videokonferenzen und Hausaufgaben …

Am meisten angestrengt/belastet hat mich:
die Videokonferenzen, manchmal habe ich die Zeit vergessen und damit die Konferenz verpasst, dann bekam ich eine „Rede“ von meinem Vater, weil ich die Zeit verschwendet habe und schon mit den Hausaufgaben hätte anfangen können. Manchmal haben die Links zur Konferenz nicht funktioniert, dann kam niemand rein.

Ich hätte mir gewünscht:
dass es nicht so viele Hausaufgaben gegeben hätte.

Gut in dieser Zeit war:
dass ich ab und zu richtig ausschlafen konnte und dass ich während des Ramadan bis ein Uhr wach bleiben durfte.

Folgendes habe ich an mir entdeckt/gelernt:
wie man einen Zeitplan macht, wie man flüssig auf der Tastatur schreiben kann, wie man gut aussehen kann, obwohl man sich miserabel fühlt, wie man so gut wie jedes Spiel spielen kann. Ich habe gelernt Basketball und Tennis zu spielen, im Garten zu arbeiten und Steine mit einer Spitzhacke zu entfernen.

Ich habe gelernt, wie man flüssig auf der Tastatur schreiben kann und wie man gut aussehen kann, obwohl man sich miserabel fühlt …

Muhammed Mustafa Topuz 13 Jahre, Gymnasialschüler der 8. Klasse, Ziehenschule
Frankfurt am Main