Eine Sprache, die ohne Worte auskommt – Schülerinnen und Schüler der Freiherr-von-Schütz-Schule Bad Camberg, einer Schule für Hörgeschädigte, bekommen die Gelegenheit, an einem ganz besonderen Theaterprojekt mitzuwirken. Unterstützt durch eine Förderung von 2.000 Euro durch das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen setzen die Mitglieder der Theater-AG der Schule gemeinsam mit der Stadt Bad Camberg das Theaterstück „Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten. Ein Schauspiel“ um. Das Besondere daran: Die Freiherr-von-Schütz-Schule ist eine Einrichtung für Hörgeschädigte und das inklusive Theaterstück kommt ohne Worte aus. „Dieses besondere Theaterprojekt zeigt, wie Inklusion durch Kreativität und künstlerischen Ausdruck gelebt werden kann. Die Tatsache, dass das Stück ohne Worte auskommt, ermöglicht es, Barrieren abzubauen und Menschen unabhängig von ihrer Hörfähigkeit miteinander zu verbinden. Es ist ein schönes Beispiel dafür, wie Theater als universelle Sprache Brücken schlagen kann“, sagte Bildungsminister Armin Schwarz.
Das Ziel ist es, dass jeder das Stück verstehen kann – unabhängig von der gesprochenen Sprache. Taube, schwerhörige und hörende Schauspielerinnen und Schauspieler bringen das Stück gemeinsam auf die Bühne und schaffen dabei Begegnungen, die helfen, Berührungsängste abzubauen. Erstmals wurde das vom Literaturnobelpreisträger Peter Handke geschriebene Theaterspiel im Jahr 1992 in Wien aufgeführt.