Minister Schwarz mit Schülern in einem Stuhlkreis

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Bildungsminister besucht Israel für Schulpartnerschaften

Mit dem Besuch in dieser Woche von Bildungsminister Armin Schwarz in Israel hat die Landesregierung ein wichtiges Zeichen der Völkerverständigung, des Zusammenhalts und zur Stärkung vertiefter Begegnungen von Schülerinnen und Schülern gesetzt.

„Gerade jetzt, in Zeiten, die so schwierig sind für unsere israelischen Freunde, ist uns die Pflege dieser Freundschaft ein besonderes Anliegen. Wir wollen den Menschen beistehen gegen Terror und Judenhass – ohne Zögern, nicht nur in Worten, sondern in Taten“, sagte Schwarz am Freitag in Tel Aviv. „Uns verbindet ein Band, das niemals abreißen darf. Wir haben die Verantwortung, uns mit aller Kraft dem wachsenden Antisemitismus und Extremismus entgegenzustellen und der jungen Generation ein historisches Verständnis und zugleich Weltoffenheit zu vermitteln.“ Für 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche hat am Montag in Israel wieder die Schule nach den Sommerferien begonnen.

Neue Partnerschaft zur Schule des früheren israelischen Präsidenten Schimon Peres

Mit zwei für ihre Bildungsprogramme in Israel besonders anerkannten Schulen hat Minister Schwarz in dieser Woche jeweils vor Ort Vereinbarungen für weitere Partnerschaften mit hessischen Schulen getroffen. Die staatliche Ironi-Alef-Schule in Tel Aviv, an der 1.400 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden, verfügt über einen Deutsch-Schwerpunkt mit Wahlpflichtfach im Abitur. Zu den früheren Absolventen gehörte der einstige Ministerpräsident und Staatspräsident Israels sowie Friedensnobelpreisträger, Schimon Peres. Hier wird das Gymnasium Philippinum in Weilburg, eines der ältesten Gymnasien in Hessen, eine neue Schulpartnerschaft aufbauen. 

In Jerusalem besuchte Schwarz die Max-Rayne-Schule (Hand-in-Hand-Schule). Sie ist Israels größte zweisprachige hebräisch-arabische Schule und die einzige arabisch-jüdische Oberschule des Landes (600 Schülerinnen und Schüler). Eine besondere Rolle spielen Staatskundeunterricht, die Vermittlung von Demokratie und friedlichem Miteinander der Kulturen. Neuer Partner wird hier die Heinrich-von-Brentano-Schule in Hochheim (Integrierte Gesamtschule).

Mit der Carl-von-Weinberg-Schule in Frankfurt (Integrierte Gesamtschule), der Tilemannschule in Limburg (Gymnasium), der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim (Kooperative Gesamtschule), der Diltheyschule in Wiesbaden (Gymnasium) und der Kasseler Albert-Schweitzer-Schule (Gymnasium) stehen fünf Schulen für weitere Partnerschaften in Israel bereit. Die israelischen Schulen werden demnächst feststehen. Darum ging es in dem Gespräch von Minister Schwarz mit dem israelischen Bildungsminister Yoav Kisch, der seine volle Unterstützung zusagte. 18 Partnerschaften zwischen Schulen in Hessen und Israel bestehen bisher. Dieses Netzwerk wird jetzt auf 25 Schulen ausgeweitet. Schwarz betonte zudem, dass zu den aktuellen Jubiläen – 60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen und 70 Jahre deutsch-israelischer Jugendaustausch – die langgehegte Idee der Errichtung eines deutsch-israelischen Jugendwerks zur Stärkung der Beziehungen und Begegnungen von Jugendlichen endlich umgesetzt werden müsse.

Minister Schwarz mit einer Gruppe von Schülern und Lehrern in einem Klassenraum

Austausch mit Jugendlichen aus Kibbuzen – Gedenken in Yad Vashem 

Die Reise nach Israel in dieser Woche ist zugleich ein Gegenbesuch gewesen – im vergangenen Jahr hatte die Landesregierung eine Gruppe von zwölf israelischen Schülerinnen und Schülern aus Kibbuzen, die von den Folgen des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 betroffen waren, nach Hessen eingeladen, um ihnen zehn Tage mit einem Programm zeitweise Ablenkung und Normalität zu ermöglichen. Die Jugendlichen wurden von Jugendlichen der Carl-von-Weinberg-Schule in Frankfurt aufgenommen, die Tandempartnerschaften bildeten. Schwarz konnte bei seinem Besuch wieder mit einigen der israelischen Jugendlichen sprechen. Zudem traf der Bildungsminister in Tel Aviv Beteiligte des Jugendprojektes „HaGal Sheli“ (Meine Welle), das traumatisierten Kindern, insbesondere Überlebenden des 7. Oktobers, durch Surfsport und Bildungs- sowie Therapieprogramme hilft.

Die Botschaft Deutschlands in Tel Aviv und Botschafter Steffen Seibert, mit dem sich Minister Schwarz zur Ausweitung der Schulpartnerschaften mit Israel sowie zum geplanten deutsch-israelischen Jugendwerks austauschte, gaben beim Besuch eine breite Unterstützung. Am Donnerstag legte Schwarz als Mitglied der Hessischen Landesregierung in der Halle der Erinnerung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur nieder. Zwischen dem Land Hessen und Yad Vashem besteht eine Kooperationsvereinbarung zur Fortbildung von Lehrkräften; beteiligt am Abkommen sind die Hessische Landeszentrale für politische Bildung, die Gedenkstätten Breitenau, Hadamar und Trutzhain, das Dokumentations- und Informationszentrum Stadtallendorf, das Fritz Bauer Institut sowie das Jüdische Museum Frankfurt. Der Nahostkonflikt und die Auseinandersetzung mit Antisemitismus spielen im Schulunterricht in Hessen insbesondere in den Fächern der Werte- und Demokratiebildung (Geschichte sowie Politik und Wirtschaft) eine wichtige Rolle.