Youtube Video: Schulabbrüche - Hessen mit an der Spitze

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Bildungsminister Armin Schwarz

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Hessen hat deutschlandweit mit die wenigsten Jugendlichen ohne Schulabschluss

Hessen verzeichnet deutschlandweit weiterhin mit die wenigsten Jugendlichen, die ohne Abschluss von der Schule gehen und hat hierbei seine Spitzenposition gefestigt. Während sich der Bundesdurchschnitt auf eine Quote von 7,2 Prozent (zuvor 6.8 Prozent) verschlechterte, verbesserte er sich in Hessen bei gleichbleibenden schulischen Anforderungen von 6,1 auf jetzt 5,9 Prozent. Das Land liegt damit bei den Abgängerinnen und Abgängern ohne Hauptschulabschluss mit Bayern (5,3 Prozent) vorne, dahinter folgen Baden-Württemberg und Hamburg mit je 6,4 Prozent. Das ergeben die aktuellsten Erhebungen des Statistischen Bundesamtes und der Kultusministerkonferenz für das Jahr 2023. Gemessen wird der jeweilige Anteil an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung. „In Hessen wird niemand zurückgelassen. Mehr qualifizierte Schulabschlüsse und weniger Jugendliche, die ihre Schullaufbahn abbrechen, bedeuten mehr Bildungschancen für alle. Dafür tun wir das Bestmögliche. Wir halten an unserem Weg fest und setzen konsequent auf die vielfältigen Fördermaßnahmen“, sagte der Hessische Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, am Freitag in Wiesbaden.

Vor dem Hintergrund, dass Hessen das Flächenland mit der höchsten Migrationsquote ist und in den Schulen besonders viele zugewanderte und geflüchtete Kinder unterrichtet werden, ist dieses Ergebnis besonders positiv zu bewerten. „Im bundesweiten Bildungsmonitor wurde zuletzt schon speziell der geringe Anteil ausländischer Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Abschluss hervorgehoben. Auch die hohen Studienberechtigtenquoten ausländischer Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen sind positiv bewertet worden“, sagte Schwarz.

Intensive Sprachförderung beginnend vor der Einschulung

Die niedrige Schulabbrecherquote ist vor allem den umfangreichen Sprachfördermaßnahmen in hessischen Schulen zuzuschreiben. Unter anderem gibt es die verpflichtenden Vorlaufkurse, in denen Kinder mit Sprachdefiziten in Deutsch im Jahr vor der Einschulung intensiv auf den Unterricht in der Grundschule vorbereitet werden. Hier ist Hessen Vorreiter.  Derzeit sind es etwa 19.000 Kinder in dieser frühen Maßnahme – in Relation zu den eingeschulten Kindern ist das fast ein Drittel. Insgesamt ist der Deutschunterricht in der Grundschule stetig ausgebaut worden. In diesem Schuljahr erhalten alle zweiten Klassen eine Stunde mehr Deutsch. Zugleich wird das Pilotprojekt für eine zusätzliche Deutschstunde in den dritten und vierten Klassen statt einer der beiden Englischstunden an 15 Grundschulen mit 69 Klassen fortgeführt. „Das Beherrschen der deutschen Sprache ist der Schlüssel für schulischen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Das gilt für alle Kinder. Je solider die deutsche Sprache in all ihren Facetten beherrscht wird, umso größer sind die Erfolgsaussichten auf dem beruflichen Weg“, sagte Schwarz.

Spezielle Programme und Sozialindex für Schulen in herausfordernden Lagen

Zugleich hat das Land zur Unterstützung abschlussgefährdeter Jugendlicher spezielle Programme ausgeweitet. Beispielsweise „PUSCH – Praxis und Schule“: Es unterstützt die Schülerinnen und Schüler in der Vermittlung von Basiskompetenzen und der Steigerung ihres Selbstwertgefühls und ihrer Motivation, damit sie den Hauptschulabschluss erreichen. Rund 73 Millionen Euro werden hierbei – finanziert aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds – innerhalb von fünf Jahren investiert.

Auch die spezielle Unterstützung von Schulen in besonders herausfordernden sozialen Lagen wird in Hessen seit dem Start des sogenannten Sozialindex vor zehn Jahren kontinuierlich vorangebracht. Dabei entlasten multiprofessionelle Teams die Lehrkräfte vor Ort. Zusätzliche Stellen ermöglichen zum Beispiel den Einsatz von zwei Lehrkräften gleichzeitig statt einer Lehrkraft in einer Unterrichtseinheit und weitere Angebote wie Förderunterricht in Deutsch und Mathematik, Klassenförderstunden, Hausaufgabenhilfe oder sozialpädagogische Förderung. Für diese Unterstützung wie auch den Ausbau des Gesamtsprachförderkonzepts zur Stärkung der deutschen Bildungssprache stellt das Land fast 8.400 Stellen bereit, was einer Investition von jährlich weit mehr als einer halben Milliarde Euro entspricht.