Bildungsminister Schwarz und Tony Evers stehen in einem Raum vor unter anderem der US-amerikanischen Flagge.

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Hessen und Wisconsin setzen Zeichen der Freundschaft

Polarisierung in Politik und Gesellschaft, Verunsicherung bei der Einreise, Einschnitte in Bildungseinrichtungen einiger Bundesstaaten – die deutsch-amerikanische Freundschaft steht dieser Tage vor Herausforderungen. Umso wichtiger ist es dem Land Hessen und dem US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin, ihre inzwischen rund 50 Jahre währende Partnerschaft zu bekräftigen und weiter auszubauen.

Bereits Anfang des Jahres hatte Wisconsins Gouverneur Tony Evers Hessen besucht und sich dabei auch mit dem Hessischen Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, ausgetauscht. Nun folgte ein Gegenbesuch: Minister Schwarz reiste gemeinsam mit einer Delegation nach Madison, der Hauptstadt Wisconsins, um die Gespräche zu vertiefen und insbesondere den schulischen Austausch zwischen den Partnerregionen zu stärken. Mit vor Ort war auch Annette Pfannmüller, Schulleiterin des Gießener Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums, die langjährige Erfahrungen im Bereich internationaler Schulaustausche mitbringt.

„Die herzliche Gastfreundschaft, mit der wir empfangen wurden, zeigt einmal mehr, wie tief das gegenseitige Vertrauen reicht“, betonte Schwarz. „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, solche tragfähigen Brücken zu bauen. Daher ist die direkte Begegnung von Schülerinnen und Schülern so bedeutsam, um Vorurteilen frühzeitig zu begegnen. Wir wollen den traditionsreichen Schüleraustausch zwischen Hessen und Wisconsin nicht nur weiterführen, sondern stärken. Dazu gehört ebenfalls ein noch intensiverer Austausch von Lehrkräften.“

Bildungssysteme können voneinander profitieren

In Wisconsin gab es einen intensiven fachlichen Austausch mit der Superintendentin für öffentliche Bildung Wisconsins, Dr. Jill Underly an. „Ich freue mich sehr über die Gelegenheit, die hessische Delegation zu treffen. Wir haben noch so viel Arbeit vor uns. Unsere Partnerschaft ist bereits stark, und wir können unsere Bande noch enger knüpfen“, sagte Dr. Underly (Zitat übersetzt aus dem Englischen). „Wisconsin kann viel von Hessen lernen, und wir freuen uns sehr darauf, unsere Partnerschaft fortzusetzen.“ Auch Minister Schwarz unterstrich den gegenseitigen Lernwillen: „Bei Themen wie dem Einsatz von KI im Unterricht oder dem Umgang mit Smartphones an Schulen ist die Neugier auf beiden Seiten groß – beide Bildungssysteme können hier voneinander profitieren.“

Die hessische Delegation besuchte auch die Stoughton Area High School. Neben einem Rundgang durch die Schule erhielt sie auch Einblicke in den Deutschunterricht. Deutsch hat in Wisconsin traditionell einen hohen Stellenwert: Laut der American Community Survey 2021 gaben rund 2,2 Millionen Menschen im Bundesstaat an, deutsche Vorfahren zu haben – das entspricht etwa 43 % der Gesamtbevölkerung und macht die deutsche Abstammung zur größten ethnischen Gruppe in Wisconsin. An einigen Schulen wird deshalb Deutsch als Fremdsprache unterrichtet.

Eine Gruppe Personen steht vor einer Wand mit dem Banner "Collegiate Athletes Stoughton High School".
links: Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, 2. von rechts: Schulleiterin des Gießener Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums, Annette Pfannmüller

Den Abschluss der Reise bildete ein Besuch im State Capitol, wo die Delegation von Gouverneur Tony Evers empfangen wurde und die Perspektiven einer vertieften Partnerschaft besprochen wurden. „Ich danke Gouverneur Evers herzlich für die Einladung und den offenen, freundschaftlichen Dialog. Unsere Gespräche zeigen: Die Partnerschaft zwischen Hessen und Wisconsin ist gelebte transatlantische Freundschaft“, erklärte der Minister.

Hintergrund: Schüleraustausch in Hessen

Schüleraustausche sind ein zentraler Bestandteil der internationalen Bildungsarbeit des Landes Hessen. Jährlich nehmen zahlreiche Schulen an Programmen mit Partnerschulen im europäischen und außereuropäischen Ausland teil. Besonders beliebt sind dabei Frankreich, Spanien – und die USA. „Internationale Austausche fördern Weltoffenheit, Toleranz und Sprachkenntnisse. Sie bieten prägende Erfahrungen, leisten einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und bereiten junge Menschen auf die globalisierte Welt vor“, so Minister Schwarz.