María del Carmen Castillo Mena und Bildungsminister Armin Schwarz sitzen an einem Tisch und unterzeichnen Unterlagen.

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Land und Andalusien stärken Austauschprogramme und duale Ausbildung

Während seines Besuchs diese Woche in Andalusien hat Bildungsminister Armin Schwarz die seit dem Jahr 2017 bestehende Bildungskooperation mit der autonomen südspanischen Region um weitere vier Jahre bis 2029 verlängert sowie mit einer neuen Absichtserklärung und dem Fokus auf die Berufsbildung eine Stärkung der Zusammenarbeit vereinbart.

Im Mittelpunkt standen bei Terminen in Sevilla und Málaga der Austausch zu dualen Ausbildungsmodellen und zur Förderung von Austauschprogrammen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte. Andalusien möchte beim Ausbau dualer Ausbildungsstrukturen für eine bessere Arbeitsmarktintegration junger Menschen auf die Erfahrungen des hierzulande bewährten dualen Systems setzen. Vorgesehen sind gemeinsame Projekte mit Betrieben auf beiden Seiten. Zudem versucht Andalusien, die Schulabbrecherquote von fast 17 Prozent mit geeigneten Maßnahmen zu verringern; Hessen gehört hier mit 6,2 Prozent deutschlandweit zu den stärksten Ländern.

Spanischunterricht immer beliebter

Währenddessen erfreut sich der Fremdsprachenunterricht in Spanisch an Hessens Schulen nach Englisch und Französisch einer immer größerer Beliebtheit unter den Jugendlichen. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat das Angebot aufgrund der steigenden Nachfrage um rund 35 Prozent zugenommen.

Diese Zusammenarbeit ist gelebtes Europa: Wir lernen voneinander, wir profitieren voneinander und wir schaffen gemeinsam Chancen für unsere jungen Menschen. Deutsch und Spanisch öffnen jungen Menschen Türen auf beiden Seiten.

Armin Schwarz Minister für Kultus, Bildung und Chancen

María del Carmen Castillo Mena, Bildungsministerin der Region Andalusien: „Wir haben gemeinsam schon viel geschafft und die besten Ideen zusammengebracht. Jetzt geht es in die nächste Runde – ich bin schon ganz gespannt und freue mich sehr.“

Direkte Begegnungen und Austausch stärken

Wesentlicher Bestandteil der Vereinbarung ist die Intensivierung der Austauschprogramme und die Möglichkeit von Praktika und Auslandsaufenthalten im Rahmen des EU-Programms Erasmus+. Ebenso soll ein Schulnetzwerk zur Aufnahme von Schülerinnen und Schülern entstehen. Bereits seit einigen Jahren läuft das Gastlehrkräfteprogramm, bei dem spanische Lehrkräfte an hessischen Schulen der Sekundarstufe I in der Fremdsprache Spanisch sowie in bilingualen Fächern unterrichten. Derzeit sind 20 Lehrkräfte im Einsatz. Das spezielle Angebot ergänzt damit nicht nur den Fremdsprachenunterricht, sondern ermöglicht zudem die direkte Begegnung mit einer spanischen Muttersprachlerin oder einem Muttersprachler. Die Schülerinnen und Schüler können darüber zudem mehr zur spanischen Sprache und Kultur erfahren. Dieses und weitere Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte sollen künftig weiter gestärkt werden.

Besucht wurde von Minister Schwarz unter anderem eine Schule in Sevilla (IES Cristóbal de Monroy), die für eine vorbildliche duale Ausbildung steht. Ebenso tauschte er sich mit dem Koordinator vor Ort für das Erasmus+-Programm sowie in Málaga mit Vertretern einmal der Zweigstelle des Deutschen Auslandsschulzentrums, das von einem ehemaligen Schulleiter aus Hessen geführt wird, und aus dem ansässigen Technologiepark aus, der zu den wichtigsten Innovationszentren Südeuropas gehört.