Bis zu 190 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland gehören zum neuen Stipendien-Jahrgang der START-Stiftung – 21 von ihnen kommen aus Hessen. Sie erwartet ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm: Workshops, Akademien, Ausflüge, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten die Jugendlichen auf dem Weg zu ihrem Schulabschluss. Am Ende des dreijährigen Programms steht ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das jede und jeder Jugendliche während des Stipendiums selbst entwickelt und umgesetzt hat. Zusätzlich erhalten alle Stipendiatinnen und Stipendiaten jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Sie auf ihrem Weg zu stärken und sie zu ermutigen, sich für die Gesellschaft zu engagieren. Die Einwanderungsgeschichte der Jugendlichen sieht START dabei als wertvolle Ressource für eine lebendige Demokratie.
Kafi Abdullah ist einer der neuen Stipendiaten aus Hessen. Er sagt: „Das START-Stipendium bietet die einzigartige Möglichkeit mich intelektuell weiterzubilden, sowie durch den Austausch mit anderen Stipendiaten meinen Horizont zu erweitern, wie es in meiner Schule leider nicht möglich ist.“
Auswahl und Betreuung gemeinsam mit dem Hessischen Kultusministerium
Die Suche, Auswahl und Begleitung der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgt in engem Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern des Hessischen Kultusministeriums und der START-Stiftung. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine eigene Einwanderungsgeschichte oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Bedingungen ist vor allem der Wille entscheidend, etwas in der Gesellschaft zu bewegen. Dass sie diesen Willen besitzen, davon konnten die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen.
Insgesamt hatten sich bundesweit fast 1.800 Jugendliche auf das Stipendium zum Schuljahr 2021/2022 beworben – ein Rekord in der START-Historie. In Hessen konnten sich 21 Jugendliche durchsetzen. Ihre familiären Wurzeln reichen von Eritrea bis Polen. Was sie alle eint, ist ihre Neugier, Beharrlichkeit und große Gestaltungslust.
Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz erklärt: „Mit dem START-Stipendium geben wir wichtige Impulse für die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationserfahrung und unterstützen sie dabei, ihre Potenziale voll zu entfalten. Indem die Jugendlichen zeigen, wie Integration funktioniert, werden sie zu Vorbildern für Gleichaltrige mit einer ähnlichen Migrationsgeschichte. Ich danke allen Stipendiatinnen und Stipendiaten herzlich für ihr Engagement.”
Aktuell befinden sich bundesweit fast 675 Jugendliche aus über 50 Herkunftsnationen in der Förderung, 80 von ihnen kommen gegenwärtig aus Hessen. Wie schon im vorherigen Jahr dürfen sich Stipendiatinnen und Stipendiaten des letzen dritten Jahrgangs auf ein Zusatzjahr freuen, um die coronabedingten Ausfälle des Stipendienprogramms auszugleichen.
Neu in diesem Jahr: der digitale START Campus
In diesem Jahr wartet zudem ein besonderes Angebot auf die neuen START-Stipendiatinnen und -Stipendiaten: Als erster Jahrgang dürfen sie ihre Medienkompetenz auf dem neuen digitalen START Campus weiterentwickeln und interaktive, kollaborative, digitale Zusammenarbeit erproben. „Im Corona-Jahr wurde uns bewusst, wie wirkmächtig digitale Lernformate unser Stipendienprogramm ergänzen können. Die Förderung von Medienkompetenz war schon immer Teil des START-Programms. Unabhängig von Mobilität, Zeitpunkt und Vorkenntnis eröffnet der START Campus nun neue Dimensionen des digitalen Lernens und Zusammenarbeitens”, erklärt Stefanie Kreyenhop, Geschäftsführerin der START-Stiftung, diese Programmerweiterung.
Seit Beginn des START-Stipendiums im Jahr 2002 haben über 3.500 Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte am Programm teilgenommen. „Die Lebensläufe unserer Alumni zeigen, dass unser Programm wirkt: Auch nach Ende des Stipendiums übernehmen viele Verantwortung, setzen sich für die junge Generation ein und gestalten unsere Gesellschaft aktiv mit”, so Kreyenhop. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass Diversität und die Erfahrung, sich in unterschiedlichen kulturellen Kontexten bewegen zu können, einen großen Schatz für die Lebendigkeit unserer Demokratie darstellen.”
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des neuen Jahrgangs kommen aus folgenden Städten – gerne vermitteln wir Kontakte für Interviews.
- Altenstadt-Lindheim
- Büdingen
- Bad Homburg
- Darmstadt-Eberstadt
- Eckenheim/Frankfurt
- Eltville-Erbach am Rhein
- Frankfurt am Main (5)
- Fulda
- Gießen
- Kassel
- Maintal
- Nidda
- Offenbach am Main
- Rüsselsheim (2)
- Viernheim
- Wiesbaden