Mädchen sitzt hinter Stapeln von Büchern und liest.

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Kultusministerium und Stiftung Lesen verlängern Zusammenarbeit

Lesen braucht Förderung und ständige Übung. Lesen ist die Schlüsselkompetenz überhaupt. Wer nicht richtig lesen kann, wird Schwierigkeiten haben, einen Schulabschluss zu machen, sich Wissen anzueignen und ein eigenständiges Leben zu führen. Das Hessische Kultusministerium und die Stiftung Lesen haben es sich daher seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, Kinder, Eltern und Lehrkräfte beim Leselernprozess zu unterstützen und Kindern, unabhängig von ihrer Ausgangssituation, den Zugang zu motivierendem Lesematerial zu ermöglichen.

Leseförderung mit abwechslungsreichen Zeitschriften und spannenden Büchern

Im Rahmen des hessischen Förderprogramms „Löwenstark – der BildungsKICK“ erhalten daher auch dieses Jahr wieder Schulkinder an allen hessischen Grund- und Förderschulen Lesestoff. Positive Effekte auf Lesekompetenz und Lesemotivation durch Buchausstattungen konnte die Stiftung Lesen unter anderem sowohl durch das Lesestart-Programm zur Einschulung als auch bei Aktionen im Rahmen des Welttags des Buches („Ich schenke dir eine Geschichte“) bereits belegen. Neu ist, dass sich die diesjährige Lesefördermaßnahme in Hessen in zwei Projektphasen an die Klassenstufen eins bis vier wendet und damit alle Kinder im Grundschulalter erreicht.

Bei der Auswahl der Medien setzt die Stiftung Lesen wieder auf spannende Inhalte und Abwechslung, auch beim Medium. So erhalten die dritten und vierten Klassen in der ersten Projektphase im Juni 2023 die Kinderzeitschrift „echt jetzt?“, welche gemeinsam von der Stiftung Lesen und der „Stiftung Kinder forschen“ entwickelt wurde und erfolgreich Themen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) mit Leseförderung verknüpft. Alltagsnahe Themen bieten motivierende Leseanlässe, die bildstarke Gestaltung sorgt für Abwechslung und kurze, altersadäquate Texte erlauben Erfolgserlebnisse auch für Kinder mit geringerer Lesekompetenz. Auch hier blickt die Stiftung Lesen auf 20 Jahre erfolgreiche Leseförderung mit Zeitschriften zurück. Für den Einsatz in der Schule erhalten Lehrkräfte ein Paket mit MINT-Medien passend zur jeweiligen Ausgabe der „echt jetzt?“. Außerdem steht ihnen umfangreiches didaktisches Material zur Zeitschrift online zur Verfügung.

In der zweiten Projektphase im September bekommen die ersten und zweiten Klassen altersgerechte Buchausstattungen und die dritten und vierten Klassen die nächste Ausgabe von „echt jetzt?“. Im Rahmen der Buchausstattung der ersten beiden Klassenstufen werden für Lehrkräfte Online-Seminare und Begleitmaterialien im Schulportal der Stiftung Lesen für den Einsatz im Unterricht bereitstehen. Gleichzeitig werden die Eltern über einen Infoflyer angeregt, den Impuls zu nutzen und darin bestärkt, Vorlesen und Lesen von Anfang an in den Familienalltag zu integrieren und ihren Kindern langfristig den Zugang zu Medien zu ermöglichen, denn Kinder sind bis weit in die Schulzeit hinein auf Unterstützung beim Leselernprozess angewiesen.

Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen sagt: „Damit Kinder richtig Lesen lernen, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Sie benötigen in ihrem Umfeld Lesevorbilder, sie brauchen Vorlese- und Lesezeit und sie müssen Zugang zu Lesestoff haben, der sie interessiert. Die Vorlesestudie der Stiftung Lesen hat wiederholt aufgezeigt, dass zu vielen Kindern genau diese Voraussetzungen fehlen. So starten diese Kinder mit schlechten Ausgangsbedingungen und treffen auf ein teilweise überlastetes Schulsystem, in dem die Zeit und die Kapazitäten fehlen, das alles aufzufangen. Die Ergebnisse der IGLU-Studie spiegelt symptomatisch die Bildungsmisere, in der wir uns befinden. Vor allem bildungsbenachteiligte Familien und ihre Kinder brauchen unsere Unterstützung. Die gemeinsame Leseförderungs-Initiative im Rahmen von Löwenstark erreicht Kinder, Eltern und Lehrkräfte gleichermaßen. Wir danken Kultusminister R. Alexander Lorz für die langjährige Unterstützung und freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem Hessischen Kultusministerium ein neues gemeinsames Kapitel in der Leseförderung aufschlagen können.“

Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz hebt die Bedeutung der Bildungssprache Deutsch, zu der auch die Leseförderung zählt, hervor: „Ich danke der Stiftung Lesen für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Förderung der Bildungssprache und damit auch des Lesens ein zentrales Element guter Bildungspolitik ist und sein muss. Deshalb haben wir in Hessen zusätzliche Deutschstunden in der Grundschule, einen Grundwortschatz, den jedes Kind am Ende der Grundschule kennen muss, sowie eine Mindestanzahl zu lesender Lektüren in der Sekundarstufe I eingeführt. Außerdem ist die Methode ‚Schreiben nach Gehör‘ nicht mehr zulässig. Und für alle Kinder, die vor der Einschulung noch nicht ausreichend Deutsch sprechen, haben wir unsere verpflichtenden Deutschkurse. Dieses Maßnahmenpaket zeigt, dass die enge Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen bei uns auf sehr fruchtbaren Boden fällt. Wir freuen uns auf das, was noch kommt.“

Über die Stiftung Lesen

Lesen ist die zentrale Voraussetzung für Bildung, beruflichen Erfolg, Integration und eine zukunftsfähige gesellschaftliche Entwicklung. Damit alle Kinder in Deutschland lesen können, engagiert sich die Stiftung Lesen gemeinsam mit Bundes- und Landesministerien, mit Unternehmen, Stiftungen, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen in bundesweiten Programmen und Kampagnen. Die Stiftung Lesen steht seit ihrer Gründung unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von zahlreichen prominenten Lesebotschafter*innen unterstützt. www.stiftunglesen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster