Die Digitalisierung verändert Alltag und Berufswelt immer rasanter und verlangt insbesondere in der Schule geeignete pädagogische Antworten. Um die Neugier schon von Grundschülerinnen und Grundschülern an den Möglichkeiten neuester Technik zu wecken und Lehrkräften Inspiration für eine moderne Unterrichtsgestaltung zu geben, fährt ab sofort der neue „DigitalTruck“ der Landesregierung für ein Jahr durch alle 15 Schulamtsbezirke in Hessen. Heute haben Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus an der Wiesbadener Krautgartenschule den Startschuss für die Grundschul-Tour gegeben. Dabei erklärten sie: „Wir leben in einer Zeit, in der Kinder immer früher digitale Plattformen und Endgeräte nutzen – sei es im Privatleben oder in der Schule. Die DigitalTruck-Tour soll Kindern frühzeitig wichtige Medienkompetenzen vermitteln und sie auf pädagogisch fortschrittliche Weise für die Technologien der Zukunft begeistern.“
Die mobile Digitalschule ist kein typischer Infostand, sondern ein rollendes Klassenzimmer in Form modularer Pavillons, das unter anderem mit digitalen Endgeräten, Robotern und KI-Tools ausgestattet ist und bei Bedarf zu einem kleinen Schuldorf gestaltet werden kann. An jeder Grundschule, die von dem Truck angefahren wird, findet eine Aktionswoche statt, die aus Workshops für Schülerinnen und Schüler zu den Themen „Programmierung“, „Robotik“, „Künstliche Intelligenz“, „Erstellung von Stop-Motion-Videos“ und „Digitales Schreiben und Publizieren“, Fortbildungen für Lehrkräfte sowie einem Elternabend und einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung besteht. Zwei erfahrene Medienpädagogen betreuen die Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler während der Aktionswoche.
Vorgeschmack auf Digitalisierungsvorhaben in der Grundschulpädagogik
„Einen Roboter bauen, ein Labyrinth programmieren oder einen Stop-Motion-Film drehen: Der DigitalTruck gibt einen Vorgeschmack auf unsere Digitalisierungsvorhaben in der Grundschulpädagogik im Bereich der Robotik und Programmierung“, erläuterte Minister Lorz. „Wir wollen, dass sich Kinder und Lehrkräfte nicht einfach nur Bedienkompetenzen aneignen, sondern ein digitales Problemlösungsbewusstsein entwickeln, das ihnen auch außerhalb der Schule von großem Nutzen sein wird.“
Digitalministerin Sinemus ergänzte: „Gerade im Bereich Grundschule können ganzheitliche und erfahrungssensible Lernformen außerhalb des Klassenraums helfen, Digitalisierung zu erleben. Je früher das geschieht, umso spielerischer lassen sich Werkzeuge und Anwendungen vermitteln. Der DigitalTruck ermöglicht dabei nicht nur einen ungezwungenen Einstieg in die digitale Welt, sondern nimmt auch Berührungsängste vor neuen oder noch unbekannten technischen Begrifflichkeiten. Das ist ebenso wichtig, wie die Schaffung bleibender Infrastruktur: ‚Schulen ans Netz!‘ ist daher ein Ziel und Motto unserer Gigabitstrategie, denn zuverlässige und schnelle Netze sind ein entscheidender Faktor für Digitale Bildung und Ausbildung. Insbesondere die Schulen, die Wirtschaft und der ländliche Raum stehen im Fokus unserer Ausbaubemühungen. 1.423 der rund 2.000 hessischen Schulen verfügen bereits über einen gigabitfähigen Internetanschluss.“
Alle Lernangebote des DigitalTrucks knüpfen direkt an die Alltagserfahrungen der Schülerinnen und Schüler an und wurden von Fachleuten des Kultusministeriums so konzipiert, dass sie auch nach der DigitalTruck-Woche von den Kindern genutzt werden können. Schulen, die im kommenden Jahr nicht vom DigitalTruck besucht werden, können die Inhalte der Tour online einsehen, Handreichungen und Unterrichtsmaterialien abrufen und sich mit den besuchten Schulen vernetzen. Zudem ist geplant, die Lehrkräftefortbildungen in diesem Bereich auszubauen und die Inhalte des DigitalTrucks allen Schulen nachhaltig zugänglich zu machen. „Wir freuen uns sehr, heute an der Wiesbadener Krautgartenschule den Startschuss für die Tour geben zu dürfen, und sind schon gespannt, welche Erfahrungen die Grundschulen mit dem DigitalTruck machen werden“, hielten die beiden Minister abschließend fest. Alle Schulamtsbezirke haben für ihre Grundschulen schon großes Interesse an den möglichen Terminen gezeigt.