Nach der Studie LEO 2018 — Leben mit geringer Literalität haben 6,2 Millionen Menschen in Deutschland (12,1 % der Gesamtbevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren) erhebliche Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.
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Diese gering literalisierten Menschen sind in der Lage, einzelne Sätze zu lesen und zu schreiben, nicht jedoch zusammenhängende Texte. Selbst kürzere Textpassagen, wie Hinweisschilder, Formulare beim Arzt und Arbeitsanweisungen bereiten den Personen Probleme. Als Konsequenz ergibt sich, dass diese Personen nur eingeschränkt am gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen Leben teilhaben können und einem hohen Risiko der Arbeitslosigkeit und der Armutsgefährdung ausgesetzt sind.
Die Grundversorgung mit Maßnahmen der Alphabetisierung und kompensatorischen Grundbildung Erwachsener ist über das Hessische Weiterbildungsgesetz (HWBG) geregelt, das heißt: Die öffentlichen Träger (Volkshochschulen) sowie die anerkannten Organisationen in freier Trägerschaft (Freie Träger) können über das HWBG auch für diesen Zweck aus Landesmitteln gefördert werden. Viele von ihnen – insbesondere Volkshochschulen- bieten entsprechende Kurse und Schulungen an.
Über diese bereits vorhandenen Strukturen hinaus förderte das Land Hessen im Rahmen der ESF-Förderperiode 2014-2020 insgesamt acht Grundbildungszentren. Gegenstand der Förderung war die Implementierung einer regional ausdifferenzierten Unterstützungsstruktur zur Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Hessen.
Daran schließt in der laufenden ESF-Förderperiode 2021-2027 das Programm zur „Förderung von Grundkompetenzen gering literalisierter Erwachsener"Öffnet sich in einem neuen Fenster an. Es baut auf den Erfahrungen aus der Praxis auf und nimmt die nach der Studie LEO 2018 — Leben mit geringer Literalität besonders relevanten Aspekte von Teilhabe und Kompetenzen in den Blick, darunter neben schriftsprachlichen Kompetenzen beispielweise auch digitale Grundkompetenzen. Entsprechende Lernarrangements werden von verschiedenen Projektträgern angeboten.