Bund und Länder haben vor dem Hintergrund der alarmierenden Ergebnisse der LEO – Level-One-Studie 2010 und der Studie LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität in Deutschland zahlreiche Initiativen zur Verbesserung der Lese- und Schreibfähigkeiten Erwachsener ins Leben gerufen. Im Anschluss an die in 2011 gestartete Nationale Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener haben Bund und Länder anlässlich des Weltalphabetisierungstages am 8. September 2015 gemeinsam mit weiteren Partnern die Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung, kurz: AlphaDekade, (2016–2026) ausgerufen. Prioritäres Ziel der AlphaDekade ist es, Erwachsene mit geringer Literalität in Deutschland zu verringern und das Grundbildungsniveau zu erhöhen. So sollen mehr Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben, angesprochen und zum Lernen motiviert werden. Bund, Länder und Partner wollen bis 2026 ihre Zusammenarbeit ausbauen, weitere Handlungsfelder erschließen und zusätzliche Kooperationspartner gewinnen, um die Lese- und Schreibfähigkeiten Erwachsener in Deutschland weiterhin zu verbessern.
Die Frage, wie Erwachsene mit niedrigen Lese- und Schreibkompetenzen erreicht und zum Lernen aktiviert werden können, ist dabei die zentrale Herausforderung.
Die AlphaDekade wird von Bund und Ländern gemeinsam verantwortet. Die Federführung innerhalb der Bundesregierung hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das mit weiteren Bundesressorts eng zusammenarbeitet. Die Länderbeteiligung wird über den Arbeitskreis Weiterbildung der Kultusministerkonferenz (KMK) organisiert.