Seit 2002 ist die DGS als eigenständige, visuell manuelle Sprache in Deutschland anerkannt. Zu den Nutzenden zählen gehörlose, schwerhörige aber auch hörende Personen. Das Erlernen von Sprachen ist ein wichtiger Beitrag zur Persönlichkeitsbildung und befähigt zur Mitwirkung an gemeinschaftlichen Aufgaben in Schule, Beruf und Gesellschaft.
Für alle allgemeinen Schulen ist es möglich, Angebote zum Erwerb von Grundlagen der DGS in ihr Schulprogramm aufzunehmen, sei es in Form von Projekttagen, im Rahmen von Ganztagsangeboten oder als Wahlunterricht oder Wahlpflichtunterricht. Dabei ist es unerheblich, ob zu diesem Zeitpunkt Schülerinnen und Schüler mit Hörschädigung vor Ort beschult werden oder nicht.
Das Erlernen der Deutschen Gebärdensprache ermöglicht Schülerinnen und Schülern
- die direkte Kommunikation mit gehörlosen Menschen
- die Schärfung ihrer visuellen Wahrnehmung durch die Kommunikation mit anderen Sinnen
- Einblicke in eine vollständige Sprache, mit eigener Kultur, Grammatik und grundlegend eigenen Regeln
- den Zugang zu beruflichen Handlungsfeldern (Pädagogik und Soziales, Medizin und Gesundheit, Dienstleistung, TV)
- eine Kompetenzerweiterung durch Anwendung einer visuell-manuellen Sprache
Das Landesnetzwerk DGS Hessen unterstützt interessierte Schulen dabei, ein Angebot in ihrem Schulprofil zu verankern und begleitet sie auf dem Weg. Regelmäßige Netzwerktreffen, die Raum für Austausch, Vernetzung und Inspiration schaffen, bringen Lehrkräfte aus ganz Hessen zum Thema DGS zusammen.
Handreichung für die Deutsche Gebärdensprache
Die Handreichung für die DEUTSCHE GEBÄRDENSPRACHE (DGS) in Hessen bietet die Grundlage für einen Orientierungsrahmen für den Unterricht an hessischen Schulen in allen Fächern der Primarstufe und der Sekundarstufe I. Kompetenzformulierungen und Inhaltsfelder sind auf wesentliche Aspekte fokussiert und eröffnen gleichzeitig Gestaltungsräume für die Schulen.