Youtube Video: Smartphones und Schule – passt das zusammen?

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Bildungsminister Armin Schwarz

Smartphones und Schule – passt das zusammen?

Minister Armin Schwarz äußert sich zu Chancen und Gefahren einer unkontrollierten Nutzung.

Auswirkungen der privaten Smartphonenutzung in Schulen

Die Nutzung von digitalen Medien prägt den Alltag von Kindern und Jugendlichen – auch in der Schule. Diese bieten zahlreiche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen und Risiken. Momentan wird bundesweit diskutiert, ob die private Nutzung von Smartphones an Schulen den Schülerinnen und Schülern schadet – viele Faktoren deuten in diese Richtung.

Die intensive Nutzung von digitalen Medien senkt etwa die Aufmerksamkeitsspanne von Kindern und Jugendlichen. Denn permanent verfügbare Inhalte über Social Media oder Online-Spiele und ein schnelles Wechseln zwischen verschiedenen Informationen erschwert es, sich länger auf eine Aufgabe zu konzentrieren. So erhält die Hälfte der elf- bis 17-Jährigen rund 250 Benachrichtigungen täglich auf ihr Smartphone – auch an Schultagen. Weiterhin belegen verschiedene Studien, dass dies die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.

Auch droht durch die Verlagerung des Soziallebens in den digitalen Raum die Gefahr, dass direkte persönliche Beziehungen im schulischen Alltag in den Hintergrund treten – gemeinsame Aktivitäten oder persönliche Gespräche werden durch den Blick auf den Bildschirm gestört oder gar ersetzt. Der soziale Druck, online immer präsent sein zu müssen, schadet potentiell den analogen Beziehungen, die etwa während Pausen aufgebaut und erhalten werden.

Medienphänomene wie digitales Schikanieren (Cybermobbing), Falschnachrichten (Fake News) und verstörende Inhalte stellen ernste Gefahren dar. Kinder und Jugendliche werden regelmäßig mit beleidigenden Kommentaren, Gewaltvideos oder pornografischen Inhalten konfrontiert. Cybermobbing kann das Selbstwertgefühl der Betroffenen nachhaltig schädigen und ihre schulischen Leistungen stark beeinträchtigen. Für die Demokratiebildung bringen Fake News und manipulative Inhalte wie gefälschte Videos (Deepfakes) Gefahren mit sich, die das Vertrauen in Informationen beeinflussen und Misstrauen und Polarisierung fördern können.

Die private Smartphonenutzung im schulischen Alltag begünstigt die genannten Risiken. Die Schule muss ein geschützter Raum für alle Kinder und Jugendlichen sein, unter anderem um angstfrei lernen zu können. Ein sicherer, reflektierter und wertebasierter Umgang mit digitalen Medien ist essenziell, um den genannten Herausforderungen zu begegnen. Im Schulalltag und in der Elternarbeit muss ein kompetenter Umgang mit digitalen Medien gefördert werden, um den angesprochenen Risiken im Netz kompetent begegnen zu können. Dazu gehört:

  • technische Fähigkeiten entwickeln: unter anderem Datenschutz, Sicherheitseinstellungen und der Schutz der Privatsphäre sind wichtige Kenntnisse,
  • kritisches Denken und Demokratiebildung fördern: unter anderem Fake News erkennen, Inhalte hinterfragen und vertrauenswürdige Quellen nutzen,
  • Werte und Netiquette vermitteln: unter anderem sollten Kinder und Jugendliche lernen, auch online respektvoll zu kommunizieren und zu wissen, wo sie Hilfe erhalten und bspw. Hatespeech oder Online-Missbrauchsvorbereitung (Cybergrooming) melden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Balance zwischen digitalen und analogen Aktivitäten sowie die Förderung von Medienkompetenz maßgeblich unterstützen, die positiven Aspekte der Digitalisierung zu nutzen und ihre Risiken zu minimieren.

Weitere Unterstützung zu all diesen Themen finden Sie auf der Seite der Beratungsstelle Jugend und Medien HessenÖffnet sich in einem neuen Fenster