- Mit Beginn des Schuljahrs werden 23 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Hessen mit Einwanderungsgeschichte in das dreijährige Bildungs- und Engagementprogramm der START-Stiftung aufgenommen.
- Das Land Hessen ist als Partner von Beginn an bei START engagiert.
- Kultusminister Lorz begrüßt den neuen Jahrgang.
Vor genau 20 Jahren hat die START-Stiftung ein Stipendienprogramm ins Leben gerufen, damals mit der Absicht, die Integration von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte zu fördern und ihnen eine Chance auf eine akademische Bildung zu ermöglichen. Allein in Hessen haben seit 2002 467 Jugendliche am Bildungs- und Engagementprogramm teilgenommen, das sich nunmehr auf das Empowerment der Geförderten und ihren gesellschaftlichen Gestaltungswillen konzentriert. Auch in diesem Jahr freuen sich bundesweit rund 190 junge Menschen des neuen Stipendien-Jahrgangs auf die dreijährige Förderung: Zahlreiche Workshops zu gesellschaftlich relevanten Themen, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten sie auf ihrem Weg. Am Ende des Programms steht möglichst ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das jede und jeder Jugendliche selbst entwickelt und umgesetzt hat. Zusätzlich erhalten alle Stipendiatinnen und Stipendiaten jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: ihnen eine aktive Teilhabe an der Mitgestaltung unserer Gesellschaft zu ermöglichen, unabhängig von ihrer Einwanderungsgeschichte.
Sara Amhamdi aus Bad Hersfeld ist eine der Neu-Geförderten in diesem Schuljahr. „Ich bin von dem Stipendium begeistert. Ich werde gefördert, treffe neue Leute und kann ganz viel lernen. Ich möchte die Gesellschaft positiv mit gestalten, indem ich mich an Entscheidungen beteilige und meine Stimme abgebe. Außerdem möchte ich mich für Minderheiten einsetzen und mir ein Team aufbauen, das die gleichen Ziele verfolgt, damit wir zusammen stark sind“, so die 16-Jährige über ihre Förderung.
Auswahl und Betreuung gemeinsam mit dem Land
Die Suche, Auswahl und Begleitung der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgen in engem Austausch zwischen der START-Stiftung und dem Land Hessen. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine eigene Einwanderungsgeschichte oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Kriterien ist vor allem die Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engagement entscheidend für die Aufnahme in das Programm. Von ihren herausragenden Ideen und Visionen müssen die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen.
In Hessen konnten sich im Schuljahr 2022/2023 fünf Jungen und 18 Mädchen mit internationaler Geschichte aus 18 verschiedenen Ländern für das Stipendium durchsetzen, bundesweit hatten sich etwa 1.200 beworben.
Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz begrüßt den neuen START-Jahrgang: „Mit dem START-Stipendium geben wir wichtige Impulse für die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationserfahrung und unterstützen sie dabei, ihre Potenziale voll zu entfalten und Vorbilder für Gleichaltrige zu werden. Ich wünsche allen Stipendiatinnen und Stipendiaten eine anregende Zeit im Programm.“
20 Jahre START, 20 Jahre Förderung in Hessen
Das Land Hessen war START-Partner der ersten Stunde. Anlässlich dieses Jubiläums sagt der Kultusminister: „Das START-Stipendium gehört zu den bedeutendsten Stipendien, die an Schülerinnen und Schüler in Hessen vergeben werden. Ich freue mich sehr, dass junge Menschen mit Migrationsgeschichte seit Jahren von dieser besonderen Förderung profitieren, und danke der START-Stiftung herzlich für die gute Zusammenarbeit.“
Über zwei Jahrzehnte hinweg haben bundesweit mehr als 3.500 Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte das Stipendien-Programm absolviert, die sich heute vielfältig für die Gestaltung der Gesellschaft engagieren. „Über die Jahre sind unsere Jugendlichen Teil einer besonderen Community geworden, die einen Unterschied in unserer Gesellschaft macht“, zieht START-Geschäftsführer Farid Bidardel Bilanz. „Um das Engagement dieser jungen Menschen noch gezielter zu fördern, investieren wir in digitale Tools zur überregionalen und jahrgangsübergreifenden Vernetzung sowie zur gemeinsamen Projektarbeit. Mittelfristig möchten wir viel mehr Jugendlichen ermöglichen, START zu erleben und mitzugestalten.“ Daher entwickelt die Stiftung derzeit mit Partnern eine neue softwaregestützte Plattform. „Partizipation ist uns ein hohes Gut. Aus diesem Grund laden wir zukünftig verstärkt unsere ehemaligen Geförderten ein, zusammen mit uns das Bildungs- und Engagementprogramm für die Stipendiatinnen und Stipendiaten auszugestalten. Denn sie wissen am besten, was Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte brauchen, um unsere Gesellschaft in die Zukunft zu führen“, so der Geschäftsführer.